Konjak-/Shiratakinudeln: Wunderwaffe zum Abnehmen?

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Ich weiß es, Ihr wisst es auch – wahrscheinlich weiß es im Grunde jeder: Wer abnehmen möchte muss prinzipiell weniger Kalorien zu sich nehmen als er verbraucht. Dabei helfen könnten euch die so genannten Konjak- oder auch Shiratakinudeln. SIe werden aus der Konjakwurzel gewonnen und sollen lecker schmecken und kaum Kalorien oder Kohlenhydrate besitzen. Aber das klingt doch schon fast zu schön um wahr zu sein, oder? 😉 Abnehmen ohne Kaloriendefizit ist schlichtweg unmöglich. Kein Wunder, schließlich beschreibt das, was wir als Abnehmen bezeichnen, den Abbau von Fettreserven. Es handelt sich also um einen katabolen (abbauenden) Prozess. Dieser kann nur ausgelöst werden, wenn unser Körper weniger Energie zugeführt bekommt, als er für alle täglichen Aufgaben benötigt. Klingt relativ einfach, ist es manchmal leider aber ganz und gar nicht. Isst man zu wenig, wird man nicht satt und ist ständig hungrig sowie gereizt, isst man die falschen Lebensmittel, bekommt man entweder Heißhungerattacken oder nimmt sowieso schon zu viel Kalorien auf, da man deren Brennwert unterschätzt hat. Kalorienfallen gibt es schließlich an jeder Ecke. Fertiggerichte, Snacks, Süßigkeiten und Sandwiches stecken natürlich voller Zucker, Kohlenhydrate sowie Kalorien und kommen deshalb bei einer Diät erst recht nicht in Frage. Doch auch wenn wir unser Essen selbst zubereiten gibt es oft Stolperfallen, von den die meisten Menschen nichts wissen. Weißbrot, Kartoffeln, weißer Reis oder Nudeln stecken zum Beispiel ebenfalls voller Kohlenhydrate. Zudem haben die meisten dieser Lebensmittel zusätzlich relativ viel Kalorien. Während Reis eigentlich als gesund gilt, haben 100 Gramm dennoch über 350 kcal. Besonders für Menschen die größere Mengen benötigen um satt zu werden, ist das also keine Option. Was also tun? Ganz auf Beilagen verzichten? Das wird langfristig wohl kaum machbar und noch weniger zufriedenstellend sein. Auf Vollkornprodukte, braunen Reis oder andere ballaststoffreichen Beilagen setzen? Keine schlechte Idee, jedoch haben auch diese immernoch einen relativ hohen Energiegehalt, sodass man seinen Konsum auch hier etwas einschränken muss, um nicht zu viele Kalorien aufzunehmen.

Hört man auf diverse Hersteller und Supermärkte, lautet die Antwort: Konjaknudeln. Doch was ist das eigentlich genau und handelt es sich bei den Versprechungen nur um Marketing der Industrie.

Konjak – Die Wunderwurzel aus Asien

Die Konjakwurzel hat Ihre Urspünge in Südostasien, genauer gesagt in Vietnam, ist heutzutage jedoch in ganz Ostasien beheimatet, wobei die Wurzel besonders häufig in Länder wie China, Japan und Indonesien vorkommt. Bei uns in Deutschland ist Konjak auch als Glukomannan und, aufgrund seiner Farbe sowie der äußeren Form, unter dem Namen Teufelszunge bekannt (schaut euch einfach das Bild an, dann wisst Ihr was ich meine).

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In Ihrer Heimat findet die Konjakwurzel schon seit vielen Jahren Anwednung in der heimischen Küche. Um sie in Nudel- oder Reisform anbieten zu können, muss die Knolle erst zu einem feinem Konjakmehl verarbeitet werden, aus dem man dann die eigentlichen Nudeln herstellen kann. Wäjhrend Konjak schon seit langer Zeit bei uns in Europa als Gelier- sowie Verdickungsmittel verwendet wird, wurde die die Wurzel dann auch als eigentliches Nahrungsmittel eingeführt und hat seitdem rapide an Beliebtheit gewonnen. Der Grund dafür liegt aber nicht darin, dass Konjak so extrem lecker schmeckt, sondern eher weil die Wurzel Eigenschaften aufweisen soll, die bei einer Diät extrem hilfreich sein können.

Was macht Konjak so besonders?

Konjak bietet im Wesentlichen zwei massive Vorteile. Zum Einen hat die Wurzel extrem gute Nährwerte (gut im Sinne von: gut zum Abnehmen) und zum Anderen hat sie eine spezielle Eigenschaft, die sie stark sättigend macht.

Eigenschaft #1 – Die Nährwerte

Während herkömmliche Nudeln aus Weizenmehl mit einem Brennwert von ca. 350 kcal auf 100 Gramm aufwarten, haben die Nudeln aus Konjakmehl lediglich 8 kcal auf 100 Gramm. Es ist also quasi unmöglich, so viele Konjaknudeln zu essen, das die Kalorienanzahl schädlich bei einer Diät wäre. Selbst eine Salatgurke hat mit 12 kcal auf 100 Gramm mehr Kalorien als Konjaknudeln. Zudem besteht Konjak fast ausschließlich aus Wasser sowie Ballaststoffen und sind sowohl fett- als auch glutenfrei. Die in Konjaknudeln enthaltenen Kohlenhydrate sind für den menschlichen Körper nicht verwertbar und werden einfach wieder ausgeschieden. Die Wurzel nimmt bzw. die Nudeln nehmen also keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und können so auch keine Heißhungerattacken auslösen.

Eigenschaft #2 – Die Zusammensetzung

Bei den Ballaststoffen in der Konjakwurzel handelt es sich um so genannte Glucomannane. Das sind Polysaccharide, also mehrfach verzweigte Kohlenhydratketten, die unser Körper während des Verdauungsprozesses nur sehr schwer aufspaltenn kann. Sie bleiben somit sehr lange im Magen-Darm-Trakt und sättigen folglich länger. Zudem handelt sind die meisten Ballaststoffe löslich, was bedeutet, dass sie Wasser aufnehmen und dadurch an Volumen zunehmen können. Im Magen angekommen saugen Sie sich also mit Flüssigkeit voll und nehmen stark an Größe zu. Die Folge, wir fühlen uns bereits nach einer kleinen Portion sehr satt – ohne Kalorien, Kohlehhydrate, Fette oder Proteine.

Die Vorteile

Abnehmen: Konjak hat zweifelsfrei sehr hilfreiche Eigenschaften für Menschen die Gewicht verlieren möchten. Konjaknudeln können bis um das 20-fache ihrer ursprünglichen Größe anwachsen und wirken somit extrem sättigend, während sie fast keine Kalorien haben. Je mehr Flüssigkeit man während der “Konjakmahlzeit” zu sich nimmt, desto stärker sättigt diese auch.

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Gesundheit: Konjaknudeln bieten aufgrund des hohen Gehalts an löslichen Ballaststoffen viele Vorteile für die Gesundheit. So können die Nudeln Verstopfungen verhindern, da der aufgenomme Wasseranteil den Stuhl weicher werden lässt. Auch bei Diabetes kann Konjak eine hilfreiche Unterstützung sein, da es den Blutzuckerspiegel regulieren und somit die Insulinausschüttung ausbalancieren kann. Die verdauten Konjaknudeln bilden nämlich eine Art Gel, das einen gewissen Teil Kohlenhydrate einschließen kann, sodass auch diese unverdaut mitausgescheiden werden. Ähnlich verhält es sich übrigens auch mit der Gallensäure. Auch diese wird während der Verdauung teilweise aufgenommen und schlußendlich auschgeschieden, sodass der Verzehr von Konjaknudeln sich auch positiv auf Cholesterin- und Blutfettspiegel auswirkt.

Die Nachteile

Geschmack: Ob der Geschmack wirklich ein Nachteil ist, muss jeder von euch selbst entscheiden. Konjak- oder Shiratakinudeln schmecken nämlich nach gar nichts. Wirklich nach rein gar nichts. Da wäre meiner Meinung nach im Grunde nicht so wirklich schlimm, jedoch kommt hinzu, dass Konjaknudeln nicht die gleiche Konsitsenz wie normale Nudeln aufweisen, sondern eher etwas “gummiartig” sind. Inzwischen habe ich allerdings herausgefunden, wie man diesen Nachteil relativ leicht ausgleichen kann: Die Nudeln einfach kräftig in einer Pfanne oder einem Wok mit ein paar passenden Gewürzen anbraten. Dadurch verändert sich die Konsistenz und die Nudeln schmecken nach den Gewürzen, die Ihr verwendet habt. Dazu noch eine leckere (möglichst kalorienarme Soße) und schon habt Ihr die perfekte, sättigende Diätmahlzeit. Der Geruch beim Öffnen der Packung ist übrigens immer etwas gewöhnungsbedürftig, denn dieser ist stark fischig und nicht wirklich angenehm. Hat man die Nudeln dann allerdings wie empfohlen gründlich mit kaltem Wasser abgespült, ist davon nicht mehr zu merken oder zu schmecken.

Nebenwirkungen: Konjaknudeln haben in der Regel eigentlich keinen Nebenwirkungen. Verzehrt man größere Mengen von ihnen kann es jedoch zu Verdauungsproblemen und Blähungen kommen, da die Menge der unverwertbaren Kohlenhydrate irgendwann zu groß für unsere Verdauung wird.

Preis: Nahrungsmittel aus Konjakmehl sind (noch) extrem teuer. Für 200 Gramm zahlt man gut und gerne um die 2 €. Verglichen mit einem Durchschnittpreis von 30 Cent pro 500 Gramm für andere Beilagen wie Weizennudeln oder Reis ist dies schon ein sehr großer Preisunterschied. Zwar ist der Markt für Konjaknudeln in den letzten jahren schon stark gewachsen, wodurch natürlich auch die Priese bereits gesunken sind, jedoch werden Nahrungsmittel aus Konjak wohl auch in naher Zukunft noch eine sehr kostspielige Diätunterstützung bleiben.

Fazit

Im Gegensatz zu vielen anderen Mitteln, die angeblich beim Abnehmen helfen sollen, haben Konjaknudeln tatsächlich einige extrem hilfreiche Eigenschaften für einfacherern Gewichtsverlust. Die geringe Energiebilanz und der hohe Gehalt an löslichen Ballaststoffen können sehr effektiv dabei helfen, ein Kaloriendefizit zu erlangen und folglich die ungewollten Fettreserven schrumpfen zu lassen. Den Geschmack der Nudeln kann man mit ein paar Gewürzen und einer leckeren Soße so aufpeppen, dass man nur noch einen kleinen Unterschied zu einer Mahlzeit mit “normalen” Beilagen bemerkt. Jedoch hat das Ganze auch einen stolzen Preis. Wer seine Diät bzw. sein Abnehmvorhaben dauerhaft mit Konjak unterstützen möchte, muss sehr tief in die Tasche greifen. Letztendlich solltet Ihr selbst entscheiden, ob die Vorteile der Konjaknudeln ihren hohen Preis für euch rechtfertigen. Denn nur durch den Verzehr der Nudeln werdet Ihr auch nicht abnehmen. Wer sich regelmäßig ungesund und kalorienreich ernährt, wird auch trotz der Konjaknudeln kein Kaloriendefizit erlangen. Ein bisschen Disziplin und Selbstkontrolle werdet Ihr also auch noch mit den Nudeln benötigen. 🙂

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4 Antworten zu „Konjak-/Shiratakinudeln: Wunderwaffe zum Abnehmen?“

  1. […] und sogar mehr als ein. An anderer Stelle habe ich euch ja schon die so genannten Shirataki- oder Konjaknudeln vorgestellt. Falls euch diese jedoch zu teuer sind könnt Ihr eure Low-Carb Nudeln auch einfach […]

  2. Vielen Dank für den interessanten Artikel. Konjakmehl hat wirklich viele Vorteile und es gibt eine Menge Rezepte.
    Ich kann es wirklich jedem empfehlen, der abnehmen möchte.
    Mit besten Grüßen,
    Daniela

    1. Ja das denke ich auch! 🙂
      Viele Grüße,
      Marvin

  3. […] so weiter. Viele Menschen, die Gewichtsprobleme haben, haben in Bezug auf ihre Essgewohnheiten auch Probleme mit der Selbstkontrolle. Indem sie denken, dass es in Ordnung ist, etwas zu essen, das eigentlich nicht ihrem […]

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