Abnehmen: Ihr zählt Kalorien und nehmt trotzdem nicht ab? Daran kann es liegen

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Kalorien zählen ist einfach, richtig? Im Prinzip besteht lediglich aus zwei Schritten: Zuerst schaut man sich die Nährwerte der jeweiligen Lebensmittel an, bevor man sie dann anschließend einfach alle aufaddiert. Dafür muss man nun wahrlich keine Mathe-Genie sein und kann zur Not ja sogar einen Taschenrechner verwenden. Aber es gibt dennoch einen großen Fehler, den viele Menschen dabei immer wieder machen.Mittlerweile vertrauen immer mehr Menschen auf Google und diverse Ernährungsapps wie MyFitnessPal um Ihre tägliche Ernährung zu überwachen. Doch was so leicht und bequem erscheint, kann am Ende des Tages unser größtes Problem werden. Warum?

Sagen wir mal Ihr geht in ein Japanisches Restaurant und bestellt euch dort Teriyaki-Hähnchen mit weißem Reis. Nun wollt Ihr die Kalorien aufzeichnen, wisst jedoch nicht, welche Nährwerte genau in eurem Gericht stecken. Was macht Ihr also? Ihr geht wahrscheinlich ins Internet und schaut auf im Google im wahrsten Sinne des Wortes nach “Kalorien Teriyaki Hähnchen mit Reis” und seht dann die folgenden Informationen (Auszug aus MyFitnessPal):

MFP-Nährwertauszug

Oh Mann, das ist echt ein Alptraum! Ich kenne nämlich wirklich viele Leute, die dann auch tatsächlich denken, dass sie lediglich 220 Kalorien zu sich genommen haben und diesen Wert in ihr Ernährungstagebuch übernehmen. Der größte Fehler ist es nämlich, einfach blind auf irgendwelche Daten zu vertrauen, die man irgendwo im Internet gefunden hat!

Klar ist es nicht immer ganz einfach. Man ist in einem Restaurant, wo weder Mengen noch Nährwertangaben vorhanden sind. Also nutzt man Google, denn Google wird schon halbwegs genau sein. Aber genau das ist einfach nur falsch!

“Teriyaki Hähnchen mit Reis” bedeutet absolut gar nichts. Ihr habt letztendlich keine Ahnung darüber, wie MyFitnessPal auf die 220 Kalorien gekommen ist. Die einzelnen Zutaten werden nämlich nicht aufgelistet. Ebenso wenig, wie die Mengen an Hähnchen, Reis oder Gemüse. Ganz davon zu schweigen, dass 220 Kalorien allgemein wirklich nicht viel sind. Das entspricht gerade einmal zwei Scheiben Brot oder einer großen Kugel Eiscreme. Es ist viel wahrscheinlicher, dass euer Teriyaki Hähnchen mit Reis am Ende etwa 600 – 800 Kaloiren hat. Gerade die Soßen, die viele Restaurants benutzen, haben es erst so richtig in sich.

Wenn man sich also mehrmals pro Woche auf diese Weise “verrechnet”, dann ist es kein Wunder, warum viele Leute nicht abnehmen obwohl sie die Kalorien zählen. Ja, technisch gesehen überwacht man seine Ernährung … aber man macht es halt auch extrem ungenau. Informationen aus dem Internet blind zu übernehmen kann schnell dazu führen, dass Ihr eure Kalorienzufuhr falsch einschätzt und am Ende wesentlich mehr zu euch nehmt als euch eigentlich lieb wäre.

“Das habe ich von MyFitnessPal”

Ihr könnt zum Bäcker gehen und euch einen Donut bestellen (oder euch selbst meine gesunden Protein-Donuts backen). Aber Ihr könnt nicht einfach irgendwelche Kalorien dafür in euer Ernährungstagebuch übernehmen. Schaut euch mal die Suchresultate für “Schokoladendonut” bei MyFitnessPal an, dann seht Ihr was ich meine.

Ich hatte mal einen Klienten, der mir gesagt hat, er würde alle Kalorien wie ein verrückter zählen und trotzdem nicht abnehmen. Dann hat er mir seine MyFitnessPal-Aufzeichnungen geschickt …

Ich habe mir die Daten genau angeschaut und gesehen, dass er jeden Tag einen Donut gegessen hat – was kein Problem wäre, wenn dieser wenigstens korrekt aufgezeichnet worden wäre. Allerdings war jeder Donut lediglich mit 200 Kalorien verzeichnet. Mein Klient hat mir daraufhin gesagt: “Das habe ich von MyFitnessPal.”

Calorie counter

Lange Rede kurzer Sinn: Am Ende kam heraus, dass der tägliche Donut eher 500 Kalorien hatte, sodass alleine schon die 300 Kalorien Differenz sämtliche Resultate manipuliert haben.

Was könnt Ihr nun also tun, um Kalorien korrekt zu zählen?

Nun am wichtigsten ist vor allem, dass Ihr aufhört,  blind auf irgendwelche Informationen aus dem Internet zu vertrauen! Zudem können auch die folgenden zwei Tipps eine große Hilfe sein:

Lernt die Kalorien von grundlegenden Lebensmitteln einzuschätzen

“Grundlegende” Lebensmittel sind zum Beispiel:

  • 100 Gramm Hähnchenbrust
  • 100 Gramm Lachs
  • 100 Gramm mageres Rindfleisch
  • 1 Schüssel Reis
  • 1 großes Ei
  • 10 Mandeln
  • 1 Scheibe weißes Brot

Diese Lebensmittel – egal wo Ihr sie esst – haben überall mehr oder weniger die selbe Anzahl an Kalorien. Ganz egal wo Ihr weißen Reis esst, die Kalorienzahl bleibt überall gleich. Warum solltet Ihr nun lernen,die Kalorien von Grundnahrungsmitteln richtig einzuschätzen? Nun, weil sie in den meisten Fällen immer die Grundlage für komplexere Lebensmittel und Gerichte sind.

Schauen wir uns noch einmal das Beispiel mit dem Teriyaki-Hähnchen von oben an:

Wenn Ihr die Grundlagen kennt, könnt Ihr das gesamte Gericht relativ leicht und genau aufschlüsseln. In anderen Worten: Wenn Ihr wisst, dass bereits der Reis in eurem Gericht um die 300 Kalorien hat, dann würdet Ihr niemals die 220 Kalorien aus der MyFitnessPal-App für die gesamte Mahlzeit annehmen. Tatsächlich würde es dann eher so aussehen:

  • 350 Gramm gekochter weißer Reis – 300 Kalorien
  • 120 Gramm gegrillte Hähnchenbrust – 150 Kalorien
  • Gedünstetes Gemüse – Nicht der Rede wert
  • Teriyaki-Soße – Etwa 100 bis 300 Kalorien extra

Im schlimmsten Fall hätte das Gericht also etwa 800 Kalorien, was wesentlich wahrscheinlicher ist als die zuvor angenommenen 220. Natürlich kann man nie 100 % richtig liegen, aber ist es dennoch wichtig, dass man nicht zu sehr daneben liegt.

Fragt euch selbst: Macht das Sinn?

Schaut euch mal das Stück Karottenkuchen aus dem folgenden Bild an.

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Was denkt Ihr: Wie viele Kalorien hat so ein Stück Kuchen wohl?

Wenn Ihr bei Google nachschaut und dort pro Stück 120 Kalorien angegeben werden, fragt euch mal, ob das wirklich stimmen kann. Macht es wirklich Sinn, dass so ein opulentes Stück Karottenkuchen genauso viele Kalorien hat wie 1,5 Eier? Nein macht es nicht!

Die meisten Kuchen und Torten (außer meine gesunden Varianten) enthalten Unmengen an Butter, Zucker und Nüssen – von daher muss auch der Kaloriengehalt von Natur aus hoch sein. Wenn ich raten müsste, dann würde ich sagen, dass ein Stück eher um die 300  bis 400 Kalorien hat. Wenn Ihr also das nächste Mal im Internet nach Kalorien schaut und das Ergebnis zu schön um wahr zu sein scheint … dann ist das in der Regel auch der Fall.

Es ist okay sich gehen zu lassen (ab und zu)

Ich bin wirklich kein Fan davon, sich fortwährend strikt an Kalorien zu halten. Schließlich schränkt dies das allgemeine Leben extrem ein. Auf der anderen Seite mag ich es aber noch weniger, wann man seine Ernährung ruiniert, nur weil man falsch informiert ist und denkt, der gerade gegessene XXL-Hot-Dog hätte lediglich 200 Kalorien gehabt. Die richtige Balance ist der Schlüssel. Ihr solltet ab und an einfach auch mal ausgehen und das essen können, wonach euch der Sinn steht. Aber Ihr könnt es halt nicht jeden Tag tun, von falschen Nährwerten ausgehen und euch dann noch wundern, warum Ihr nicht abnehmt!

Wie zählt Ihr Kalorien? Nehmt Ihr einfach irgendwelche Informationen aus dem Internet oder stellt Ihr strategisch-fundierte Vermutungen an

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2 Antworten zu „Abnehmen: Ihr zählt Kalorien und nehmt trotzdem nicht ab? Daran kann es liegen“

  1. denke die Mischung macht es

  2. […] verlassen, ist das mit Sicherheit nicht die einzige Maßnahme, die beim Abnehmen helfen kann. Kalorien sind nicht gleich Kalorien, und ein einfaches Kaloriendefizit ohne Bewegung führt nicht zwangsweise zu einem langfristigen […]

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