Abnehmen: Wie werden Kalorien berechnet?

0
(0)

Wir alle haben schon von Ihnen gehört und viele fürchten sie sogar. Während man beim Muskelaufbau möglichst viele von ihnen zu sich nehmen sollte, sind sie beim abnehmen verpöhnt und sollten besser gemieden werden. Es geht natürlich um den Energiegehalt/Brennwert in Lebensmitteln: Den Kalorien. Doch habt Ihr euch eigentlich schon einmal gefragt wie diese überhaupt bestimmt werden?Kalorien sind viel mehr als ein Wort das Lebensmittel beschreibt die uns schnell dick werden lassen oder eben nicht. Bei der Bezeichnung “Kalorie” handelt es sich um eine Maßeinheit für Energie. Jedes Lebensmittel hat eine bestimmt Anzahl an Energie, die es unserem menschlichen Körper liefern kann. Dieser Energiemenge wird oft auch als Brennwert angegeben und muss mittlerweile auf jedem verkauften Lebensmittel sichtbar ausgeschrieben stehen. Die Kalorien, die wir auf den Verpackungen unserer Lebensmittel im Supermarkt finden, werden immer in Kilokalorien (kcal) angegeben. Während eine Kalorie einer Kalorie entspricht, ist eine Kilokalorie so viel wie 1000 Kalorien.

3997e452aba9e3b7afd39e7169bd7f3b

Eine Kilokalorie gleicht genau der Energiemenge, die benötigt wird, um die Temperatur von einem Kilo Wasser um ein Grad Celsius zu erwärmen (und eine Kalorie der Energie, die zur Erwärmung von einem Gramm Wasser nötig ist). Neben “kcal” finden wir auf Lebensmitteln oft auch die Angabe “kj”. Diese Bezeichnung steht für Kilojoule und ist schlichtweg die metrische Einheit für Kalorien bzw. Energie. Eine Kilokalorie entspricht 4,184 Kilojoule. Fragt mich jetzt jedoch nicht, warum die Wissenschaftler es unbedingt für nötig hielten, die Energiemenge ebenfalls in einer Längeneinheit angeben zu müssen. Ist wahrscheinlich so ein typischer Drang von Forschern und Wissenschaftlern, alles doppelt und dreifach zu berechnen. 😉

Die Berechnung der Kalorien in unseren Lebensmitteln

Ursprünglich wurde zur berechnung von Kalorien eine Methode verwendet, bei der die kcal in einem Lebensmittel direkt durch die Energie, die es erzeugt, gemessen. Dazu wurde das Nahrungsmittel in einen verschlossen Behälter umgeben von Wasser gegeben – ein Gerät auch bekannt als Bombenkalorimeter. Dann wurde die Nahrung komplett verbrannt und der Anstieg der Wassertemperatur gemessen. Da diese Methode jedoch relativ umständlich, unpraktikabel und nicht zuletzt verschwenderisch ist, wurde sie mittlerweile durch ein anderes Konzept ersetzt.

Derzeit bestimmt der Nutrition Labeling  and Education Act von 1990 (NLEA), welche Informationen auf den Verpackungen unserer Lebensmittel angegeben werden müssen. Dabei wird vorausgesetzt, das der Kaloriengehalt auf den Etikettendirekt aus den Nahrungskomponenten bestimmt wird. Heutzutage werden die meisten Kalorienangaben auf unseren Lebensmittel durch eine indirekte Schätzung der Energiemenge bestimmt – dem so genannten Atwater System. Dabei werden keine Lebensmittel mehr verbrannt und auch sonst keine physischen Versuche durchgeführt. Man misst lediglich den Makronährstoffgehalt des jeweiligen Nahrungsmittels und ermittelt im Anschluss aus diesem den Energiegehalt. Makronährstoffe sind Proteine, Kohlenhydrate, Fett und Alkohol. Da Kohlenhydrate jedoch oft Ballaststoffe enthalten, die der Körper nicht verdauen und verwerten kann, wird der Ballaststoffgehalt vor der Kalorienberechnung von der Gesamtmenge der Kohlenhydrate abgezogen.

calorie-calculator

Das Atwater System legt dabei die folgenden Werte für die Energiemenge der einzelnen Makronährstoffe fest:

  • Ein Gramm Protein enthält 4,1 kcal bzw. 17,1 kj
  • Ein Gramm Kohlenhydrat enthält 4,1 kcal bzw. 17,1 kj
  • Ein Gramm Fett enthält 9,3 kcal bzw. 38,9 kj
  • Ein Gramm Alkohol enthält 7,1 kcal bzw. 29,3 kj

Ursprünglich wurden diese Werte durch die zuvor verwendete Verbrennungsmethode und den Durchschnittswert derer Ergebnisse bestimmt. Wenn Ihr also das nächste mal einen Proteinriegel kauft, der 10 Gramm Protein, 20 Gramm Kohlenhydrate und 9 Gramm Fett enthält, dann entspricht dessen Energie/Kaloriengehalt genau 201 kcal. Da Fett mehr Energie mit sich bringt, als die anderen Nährstoffe, sind fetthaltige Lebensmittel auch kalorienreicher als kohlenhydrat- oder proteinhaltige Nahrung. Nichtsdestotrotz ist Fett nicht unbedingt schlecht wenn man Gewicht verlieren möchte, denn besonders ungesättigte Fettsäuren können dabei helfen, den Körperfettanteil zu reduzieren, während kurzkettige Kohlenhydrate trotz der geringeren Kalorienbilanz oft trotzdem schlechter zum Abnehmen geeignet sind, da sie den Insulinspiegel durcheinander bringen.

Vielleicht versteht Ihr jetzt ja auch, warum ballaststoffreiche Lebensmittel als extrem gesund und hilfreich beim Abnehmen gelten. Sie sättigen nicht nur stark, sondern sie verringern auch die Energiemenge, die unser Körper durch ein Lebensmittel aufnimmt. Viele Kohlenhydrate müssen also nicht unbedingt schlecht sein, so lange es sich entweder um Ballaststoffe oder um komplexe Kohlenhydrate handelt.

 

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Weil du diesen Beitrag nützlich fandest…

Folge mir in den sozialen Netzwerken!

Es tut mir leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lass mich diesen Beitrag verbessern!

Wie kann ich diesen Beitrag verbessern?

9 Antworten zu „Abnehmen: Wie werden Kalorien berechnet?“

  1. […] Sport: Sport kräftigt nicht nur die Muskulatur, sondern erhöht natürlich auch den Energieumsatz. Besonders effizient ist dabei das Intervall- oder HIIT-Training. Sobald man mehr Energie verbraucht, als der Körper durch die Nahrung geliefert bekommt, werden bestehende Muskel- und Fettreserven abgebaut, um die fehlende Energie zu liefern. Ist der Energieumsatz hingegen niedriger als die Energie aus der Nahrung, werden Überschüsse in Form von Fettreserven gespeichert. Hier findet Ihr einen Überblick über das Kaloriensystem. […]

  2. […] beim Abnehmen helfen – schließlich kommt es dabei mehr oder weniger eh nur auf die Kalorienbilanz an -, auf lange Sicht können Sie aber auch zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen […]

  3. […] Jedes Makro wird anhand seine Masse in Gramm gemessen und hat eine einzigartige Energiezusammensetzung (Kalorien). […]

  4. […] Dabei helfen viele Detox-Diäten anfangs beim Abnehmen, da man bei Ihnen nur eine sehr geringe Kalorienzufuhr hat. Klar, am anfang verliert man sehr schnell ein paar Kilos – die meisten davon sind Wasser […]

  5. […] indem Ihr an Ihnen einfach so viel ungesundes Junk-Food in euch hineinstopft, dass es den Kalorienhaushalt mehrerer Tage decken würde, bin ich der Meinung dass man lieber ein Cheat-Meal als einen Cheat-Day […]

  6. […] Ihr die Makronährstoffe zählt, dann könnt Ihr daraus auch ganz einfach die Kalorienzahl errechnen, es gibt also keinen Grund dafür, beides zu überwachen.Spart euch die Gehirnzellen dafür lieber […]

  7. […] man kann mit ihnen viele verschiedene Geschmacksrichtungen kreieren und sie selbst haben dabei kaum Kalorien. Ihr könnt also frei experimentieren und sie je nach Lust und Laune zu einer Mahlzeit […]

  8. […] nicht durch die Aufnahme von zu viel Zucker zu schaden, sollten nicht mehr als etwa 10 % der täglich aufgenommenen Kalorien aus Zuckerzusätzen […]

  9. […] Kalorien und Kalorienberechnung erfahren möchte, kann auch einen Blick in diesen Artikel werfen: Abnehmen: Wie werden Kalorien berechnet? Ihr solltet Euch jedoch in jedem Fall darüber im Klaren sein, dass der Kalorienverbrauch umso […]

Schreibe eine Antwort zu Ernährung: Einfache Anleitung über Nährwertkennzeichnungen – MARVINSFITNESSBLOGAntwort abbrechen

Entdecke mehr von MARVINSFITNESSBLOG

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen