Die drei Arten auf die unser Körper Glukose verwenden kann

  1. Er kann die Glukose sofort zur Energieversorgung verbrennen, wenn wenn der Blutzuckerspiegel nicht bei einem stabilen Level von zirkulierenden 20 Gramm Glukosemolekülen im Blut ist.
  2. Wenn die Energie nicht sofort gebraucht wird, dann wird sie in Form von Glykogen in der Leber oder den Muskeln gespeichert. Die Leber kann bis zu 100 Gramm Glykogen speichern, die Muskeln etwa 250 – 400 Gramm – abhängig von der physischen Konstitution und Muskelmasse. Leberglykogen versorgt den ganzen Körper mit Energie, Muskelglykogen alleine die Muskulatur.
  3. Wenn ein Überschuss an Glukose im Körper vorhanden ist und alle Glykogenspeicher gefüllt sind, dann wird die überschüssige Glykose von der Leber in Fett umgewandelt und als Körperfett gespeichert.

Nun, da wir wissen wie unser Körper Glukose verwendet, widmen wir uns wieder dem Ursprungsthema, den Früchten. Trotz der vielen gesunden Eigenschaften sind Früchte ein großes Hindernis wenn Ihr versucht Fett abzubauen. Da die Muskeln eigentlich zur Kontraktion gedacht sind, haben sie nur beschränkte Enzyme zur Glykogensynthese, nämlich die, welche für die Umwandlung von Glukose in Glykogen zuständig sind. Die Leber hingegen ist in der Lage, Glykogen auch aus Fruktose, Lactat, Glycerol, Alanin und anderen Drei-Kohlenstoff-Metaboliten zu bilden. Muskelglykogen, welches in seiner Struktur an Stärke erinnert, ist ein Amylopektin (ein verzweigkettigtes Polymer mit zahlreichen Glukoseeinheiten). Im Gegensatz zu den Muskeln, welche sich nur mit den selbst gespeicherten 250 – 400 Gramm Glykogen versorgen können, ist die Leber für die Energieversorgung des ganzen Körpers zuständig.

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Der Einfluss von Früchten oder Fruchtsaft

In Relation zu den drei Möglichkeiten des Körpers zur Verwendung von Glukose, wird unter der Vorraussetzung, dass der Blutzuckerspiegel konstant ist, die Glucose als Glycogen gespeichert. Die Muskeln hingegen haben nicht die passenden Enzyme um Fruchtzucker (Fruktose) in Glycogen umzuwandeln — deshalb nimmt sich stattdessen die Leber dieser Aufgabe an. Dabei reichen bereits 3 Gläser Orangensaft á 200 Milliliter aus, um die Glycogenspeicher der Leber vollständig zu füllen. Sobald dies geschehen ist, werden weniger Enzyme ausgeschüttet, wodurch dem Körper signalisiert wird, dass alle Überschüsse nun in Fettsäuren umgewandelt und als Körperfett gespeichert werden soll. Kurz und knapp: Fruchtzucker wird sehr schnell und leicht in Fett umgewandelt.

Ihr mögt euch nun fragen, warum Früchte dann nur einen niedrigen glykämischen Index haben? Wenn es nicht zu einer schnellen Ausschüttung von Insulin führt, wie kann es dann eine schlechte Wahl sein? Sobald die Fruktose in die Leber übergegangen sind und der Glykogenspeicher dort bereits voll ist, dann kann sie nicht von den Muskeln zur Energiegewinnung verwendet werden. Stattdessen wird sie in Fett umgewandelt und als Fettreserve gespeichert. Der niedrige glykämische Index basiert darauf, dass die Fruktose die Leber als Fettsäure verlässt und Fett den Insulinspiegel nicht beeinfluss.

Das ist also die biochemische Erklärung dafür, warum Ihr Früchte in eurer Diät limitieren solltet. Beachtet jedoch, dass, wie bereits gesagt, Früchte auch sehr nährstoff-, ballaststoff-, vitamin- und mineralstoffreich sowie gesund sind. Deshalb sollten sie bei keiner gesunden Ernährung fehlen. Wenn Ihr euren Körperfettanteil reduzieren möchtet, solltet Ihr jedoch nur eine geringe Menge Obst am Tag zu euch nehmen und stattdessen auf komplexe Kohlenhydrate und Proteine setzen. Die Nährstoffe und Vitamine aus den Früchten könnt Ihr zum Beispiel auch super mit viel Gemüse kompensieren. Aber wie gesagt, macht nicht den Fehler, komplett auf Obst zu verzichten. Das wäre auf Dauer schädlich sowie ungesund für den Körper und kann sogar zu Mangelerscheinungen führen. Das Stichwort lautet also, die richtige Balance zu finden und Früchte während einer Diätphase zu reduzieren.