Wisst Ihr was super ist? Sport zu machen. Wisst Ihr was sogar noch besser ist? Neue Leute kennenzulernen, die Sport und Fitness genauso sehr lieben wie Ihr. Einfach ausgedrückt: Fitnesstraining in Gruppen ist momentan ein riesiger Trend – und das aus einem sehr guten Grund. Egal ob mit Freunden oder in einer “fremden” Gruppe, es gibt viele gute Gründe für ein Gruppenworkout. Ich bin seit über Jahren im Fitnessbereich tätig und war schon Teil der verschiedensten Gruppen, angefangen bei Powerliftinggruppen bis hin zu Laufclubs. Zusätzlich habe ich aber natürlich auch schon oft alleine trainiert, sodass ich mittlerweile ein relativ gutes Verständnis dafür habe, was die individuellen Vor- und Nachteile von Gruppen- und Individualtraining sind. Mir ist aufgefallen, dass gerade ersteres oft unterschätzt wird, weshalb ich nun ein paar gute Gründe dafür liefern möchte, warum “mehr” durchaus besser beim Fitnesstraining sein kann.
Motivation
Wenn Ihr nicht gerade der Typ von Mensch seid, der morgens um 5 Uhr aus dem Bett springt und sofort eine Stunde joggen geht, dann stehen die Chancen gut, dass es euch manchmal sehr schwer fällt, euch zu motivieren und auch motiviert zu bleiben. Damit seid Ihr nicht alleine. Die Mehrheit der Leute, mit denen ich den letzten Jahren gearbeitet habe, hatte das gleiche Problem. Und hier liegt einer der größten Vorteile des Trainings in einer Gruppe. Viele Leute, die an einem Kurs teilnehmen, sind zu Beginn total erschöpft von den ständigen Up’s und Down’s des Alltags, aber sobald sie sich der Gruppe angeschlossen und mit dem Training begonnen haben, bekommen sie plötzlich wieder ganz neue Energie. Selbst der beste Fitnesstrainer, der einem ständig Feuer unter dem Hintern macht, kann einen nicht besser motivieren als eine Gruppe.
Ihr werdet nicht selbst motivierter das Training bestmöglich durchzuziehen, sondern auch die Motivation eures Instructors und der anderen Gruppenmitglieder werden euch helfen, immer Vollgas zu geben. Noch ein Vorteil gefällig? Wenn Ihr mit Menschen trainiert, die schneller, stärker oder fitter sind als Ihr, werdet Ihr automatisch gezwungen, selbst auch schneller zu gehen und stärker zu sein, was letztendlich euer Fitnesslevel effektiv steigert. Es gibt ein altes Sprichwort, das besagt: “Der Leithund gibt das Tempo für den Rest des Rudels vor.” Denkt mal darüber nach. 😉
Rechenschaftspflicht
Erinnert Ihr euch daran, als Ihr noch zur Schule gegangen seid und eure Mutter euch morgens immer aus dem Bett ziehen musste, damit Ihr pünktlich zum Unterricht kommt? Sie hat euch quasi zur Rechenschaft gezogen. Wenn Ihr auch so wart wie ich damals, dann hättet Ihr ohne ihre Weckrufe wohl keinen Abschluss gemacht (danke Mama!). Eine Trainingsgruppe kann das Gleiche für eure Trainingsroutine tun. Ich habe im Laufe der Zahl viele Leute gefragt, die mehr oder weniger immer dieselbe Antwort gegeben haben: “Ich wäre heute morgen nicht da, wenn ich nicht wüsste, dass Nicole, Melanie, Niklas usw. er mit ewig vorhalten würden wenn ich nicht gekommen wäre.”
Die Angst vor Hänseleien und Sprüchen aus der Gruppe hat diese Menschen aus dem Bett gebracht. Und hey, es funktioniert! Außerdem gibt es natürlich einen netten Instructor, der jede Verspätung gnadenlos aufzeichnet. Ich nehme zum Beispiel immer ein Notizbuch mit zu meinen Kursen und schaue dann jede Woche nach, wer Harry Houdini gespielt hat. Wenn ich jemanden seit ein oder zwei Wochen nicht gesehen habe, schicke ich ihm in der Regel eine freundliche Erinnerung mit der Drohung zahlreicher Burpees.
Kameradschaft
Menschen sind soziale Wesen. Ja, es gibt auch einige Einsiedler, aber die Mehrheit von uns liebt es, mit anderen Menschen zusammen zu sein. Wir lieben es zu lachen, zu scherzen und Spaß zu haben. Ich denke, dass dies einer der größten Vorteile eines Gruppentrainings ist. Nichts bringt die Menschen näher zusammen als Elend und körperliches Leiden. Wenn Ihr jemals ein Boot Camp oder einen ähnlichen Kurs absolviert habt, werdet Ihr verstehen, worüber ich spreche.
Viele Leute melden sich an, um fit zu werden. Durch dieses gemeinsame Ritual entstehen dann gute Freundschaften – teilweise für ein Leben lang. Meine Kursteilnehmer arbeiten nicht nur hart zusammen, sie haben auch jede Menge Spaß zusammen . Wir haben regelmäßig Happy Hour, Weinproben und Sporttage, an denen wir gemeinsam Rennen und Events durchführen. Wir freuen uns aufrichtig über die Gesellschaft des anderen. Es ist wirklich eine der besten Möglichkeiten, Gleichgesinnte kennenzulernen und eine gemeinsame Bindung aufzubauen, während man gleichzeitig für seine sportlichen Ziele arbeitet.
In einer Welt, in der wir so sehr abhängig sind von E-Mails und Smartphones, bietet das Training in einer Gruppe eben jene menschliche Interaktion, die heutzutage in anderen Lebensbereichen immer mehr abhanden kommt. Wir können heute praktisch alles tun, ohne mit einer Person zu sprechen. Das passt nun so gar nicht zu einer Gruppenfitness-Einstellung. Beim Gruppentraining muss man sich engagieren. Ihr könnt versuchen, euch hinter den Rücken der anderen Teilnehmer zu verstecken, doch ein guter Instructor wird euch dennoch in die Gruppe integrieren – ob Ihr nun wollt oder nicht. Aus diesem Grund nennt man es Gruppendynamik und deshalb wird Technologie niemals das gute, altmodische Gruppentraining ersetzen!
Wie steht Ihr zum Thema Gruppentraining? Trainiert Ihr oft in Kursen oder seid Ihr eher ein Einzelgänger im Fitnessstudio? Lasst es mich in den Kommentaren wissen! 🙂
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