Seit des weltweiten Ausbruchs von Covid-19 bzw. Corona zu Beginn diesen Jahres hat sich für uns alle Einiges verändert. Viele werden von euch werden sich wahrscheinlich noch daran erinnern, wie gerade zu Beginn der Pandemie viele Lebensmittel aufgrund von zahlreichen Hamsterkäufen nicht mehr wie gewohnt zur Verfügung standen. Doch die Hamsterkäufe haben sich nicht nur auf alltägliche Lebensmittel bezogen, sondern auch auf Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente – und das hat nun Folgen …
Das Coronavirus hat das Interesse vieler Verbraucher an Gesundheits- und Naturprodukten drastisch erhöht. Kein Wunder, will man doch seinen Körper doch so gut es geht dabei unterstützen, mit dem lästigen Virus fertig zu werden. Dementsprechend haben Einzelhändler in Deutschland und ganz Europa seit der akuten Coronabedrohung auch einen massiven Anstieg der Nachfrage nach diversen Nahrungsergänzungsmitteln, gesunden Bioprodukten und ätherischen Ölen erfahren. Besonders Produkte, die man allgemeinhin mit einer verbesserten Immunität und Gesundheit verbindet, wie Vitamin C und Vitamin D, sind in ihrem Absatz teilweise um drei- bis vierhundert Prozent gestiegen. Aber auch andere Produkte mit positiver Gesundheitsassoziation wie Probiotika oder Aminosäurepräparate sind bei den Konsumenten sehr beliebt. Das allein dürfte nun erstmal kaum verwunderlich sein, weshalb Ihr euch an dieser Stelle vielleicht fragt, warum ich zu diesem Thema überhaupt einen Beitrag schreibe. Nun, das erkläre ich euch jetzt.
Angebot und Nachfrage
Wie wir alle wissen, wird der Preis eines Produktes grundlegend durch die Menge der verfügbaren Produkte sowie die vorherrschende Nachfrage nach diesen Produkten bestimmt. Dieses fundamentale Gesetz der Marktwirtschaftslehre gilt natürlich auch in Zeiten von Corona. Und jetzt ratet doch mal, was in den letzten Monaten durch den massiven Anstieg der Nahrungsergänzungsmittelnachfrage passiert ist (vor allem wenn bedenkt, dass es zusätzlich zahlreiche Lieferengpässe aufgrund von fehlenden Produktionskapazitäten und Veränderungen entlang der Wertschöpfungsketten der Nahrungsergänzungsmittelproduzenten gegeben hat)? Richtig, es ist zu einem starken Preisanstieg gekommen.

Nicht, dass Nahrungsergänzungsmittel vor dem Corona-Ausbruch günstig gewesen wären. Doch seit der Pandemie sind die Preise für diese Produktgruppe nochmal um ein Vielfaches gestiegen. So sind neben vielen gesunden Lebensmittel auch Vitaminpräparate wie Vitamin C inzwischen mit mehr Geld zu bezahlen als noch vor einigen Monaten, wie die Welt berichtet. Und das, obwohl die Wirkung der meisten Nahrungsergänzungsmittel eher bezweifelt werden darf.
Vorsicht vor Fake-Supplements
Viel schlimmer als teure Nahrungsergänzungsmittel sind jedoch Fake-Produkte, die von zahlreichen Herstellern als „Wundermittel“ für den Schutz vor oder die Heilung von Covid-19 propagiert werden. Besonders Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln beschwören gerne alle möglichen und unmöglichen Wirkungen ihrer Produkte. Viele (dubiose) Unternehmen direkt nach dem Corona-Ausbruch in Deutschland so genannte „Immunpakete“ oder „Anti-Corona Nahrungsergänzungsmittel“ verkauft, die vor einer Ansteckung mit der Krankheit effektiv schützen sollten. Wirken sollten diese Produkte aufgrund von Ingwerextrakt, diversen Mineralstoffen sowie verschiedenen Vitaminkombinationen wie Vitamin C, D und E. Und der Preis für solche Produkte war/ist oft nicht einfach nur hoch, sondern schon frech, denn für ein so genanntes Immunpaket zahlt man schnell und gerne mal bis zu 260 €, wie die Tagesschau in ihrem umfassenden Bericht über Corona-Fake-Supplements erklärt. Da könnt Ihr euer Geld trotz Preisanstieg dann doch lieber in klassische Vitamin- und Nahrungsergänzungsmittel stecken!
Falls Ihr euer Geld jedoch zum Fenster rausschmeißen möchtet, wie wäre es dann stattdessen mit einem Corona-Notfallpaket? Ich erinnere mich noch daran, wie ein Lebensmitteleinzelhändler zu Beginn der Corona-Welle in seinem Online-Shop ein „Notfallpaket“ verkauft hat, dass die Verpflegung für 10 volle Tage sicherstellen sollte. Der Clou an der Sache: Das Paket bestand aus 2,5 Kilogramm Keksen, abgelaufener Schokolade, acht Dosen Fertiggerichten sowie vier Litern Wasser. Da kommt auf jeden Fall „Endzeitstimmung“ auf, wenn man sich 10 Tage fast nur von ranziger Schokolade und Keksen ernähren muss und dabei dann auch noch kaum etwas zu trinken hat. Aber gut, immerhin war der Preis für dieses Notfallpaket mit knapp 90 € doch immerhin ein Schnäppchen … oder!?
Auch Medikamente sind teurer geworden
Nun aber Spaß beiseite, die Folgen der Corona-Pandemie sind überall auf dem Gesundheitsmarkt ersichtlich. Nicht nur die Nachfrage und Preise für Sportlernahrung bzw. Nahrungsergänzungsmittel haben somit in letzter Zeit zugenommen, sondern auch die Preise für Medikamente – und das nicht zu knapp. Wie das Idealo-Magazin berichtet, ist der Preis für rezeptfreie Medikamente im Vergleich zum Vorjahr um bis 46 % gestiegen.

Dabei ist dieser Preisanstieg jedoch keinesfalls nur temporär und der erhöhten Corona-Nachfrage geschuldet, denn letztere hat seit April und Mai diesen Jahres auch wieder stark nachgelassen, während Preise allerdings nicht wieder in allen Kategorien gesunken sind. Laut Idealo waren rezeptfreie Medikamente im Juni 2020 im Schnitt knapp 9 % teurer als noch im Jahr 2019 und 11 % teurer als im Jahr 2018. Ob sich dieser Trend so fortsetzt ist aktuell zwar nicht abzusehen, ich rate euch aber dennoch, sowohl beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln als auch rezeptfreien Medikamenten immer sorgfältig die Preise zu vergleichen, um zukünftig vor unerwünschten Überraschungen verschont zu bleiben und euren Geldbeutel trotz steigender Preisentwicklung bei vielen Produkten auch in Corona-Zeiten nicht zu überstrapazieren! 🙂
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