Seid Ihr bereit herauszufinden, wozu Ihr und euer Körper wirklich in der Lage seid? In diesem Beitrag möchte ich euch erklären, warum es unverzichtbar wichtig ist, dass Ihr eure eigenen Grenzen kennt, um euch als Athlet und Sportler wirklich verbessern zu können. Denn nachhaltiger Erfolg entsteht erst dann, wenn Ihr keine Angst mehr davor habt, euren Körper bis ans Limit zu pushen! Nehmen wir den wohl härtesten und herausfordernsten Wettkampf unserer Modernen Zeit als Beispiel: Den IRONMAN. Stell euch vor, Ihr trainiert seit Monaten, vielleicht Jahren, um an diesem Wettkampf teilnehmen und ihn beenden zu können. Und nachdem Ihr dann 3,8 Kilometer geschwommen, 180 Kilometer mit dem Rad gefahren und 42 Kilometer gelaufen seid, verpasst Ihr das vorgegebene Zeitlimit um 56 Sekunden. Wärt Ihr traurig, verärgert oder glücklich? Ich vermute, die meisten Menschen wären in diesem Fall eher verärgert und/oder traurig – und genau deshalb möchte ich euch an dieser Stelle auf eine andere Perspektive hinweisen, eine Perspektive, bei der Ihr wesentlich glücklicher mit euren Resultaten umgeht.
Setzt euch die richtigen Ziele
Als Coach ist es meine Aufgabe, Menschen zu helfen, ihre Ziele zu erreichen. Oft sind diese Ziele sehr hoch gesteckt: Die meisten Athleten möchten herausfinden, wozu sie mit dem richtigen Training, der richtigen Ernährung und der richtigen Einstellung im Stande sind. Ist es möglich, einen 3-stündigen Marathon zu laufen, den Kanal zu durchschwimmen, 200 Kilogramm auf der Bank zu drücken oder einen IRONMAN zu beenden? Viele Menschen haben diese Ziele erreicht, also ist es natürlich physisch möglich. Aber was ist mit euch?
Während wir unsere Ziele verfolgen, überlegen wir nur selten, was passieren könnte, wenn wir tatsächlich herausfinden, wozu wir in der Lage sind … zumal dies meist weniger ist als das, was wir uns erhofft haben. In Wirklichkeit kann jeder nun mal nur mit den Werkzeugen arbeiten, die er in seinem Leben mit auf den Weg bekommen hat. Es kann frustrierend sein, wenn wenn man seine Ziele nicht erreicht, aber ich würde behaupten, dass der Prozess, euer eigenes Limit zu finden, dennoch sehr lohnend und lehrreich sein kann!
Kommen wir zurück zu unserem IRONMAN-Wettstreiter, der das 17-Stunden-Zeitlimit um gerade einmal 56 Sekunden verpasst hat. Das Ziel war 225,8 Kilometer in 17 Stunden und man verpasst denkbar knapp. Klar, an diesem Tag und auf dieser Strecke hat man sein Bestes gegeben doch das war nun mal nicht gut genug. Wahrscheinlich wacht man am nächsten Montagmorgen nach dem Rennen auf und fühlt sich wie ein kompletter Versager. Aber warum sollte man?! Man hat sein Ziel um gerade einmal 0,00009 % verfehlt!
Das wichtigste Ziel von allen
Warum also nicht mal ein alternatives Mindset an den Tag legen, bei dem der Erfolg im Vordergrund steht? Warum hat unser Wettstreiter überhaupt am IRONMAN teilgenommen, schließlich ist dies doch einer der härtesten Wettkämpfe der Welt? Vielleicht hat er ja die ultimative Herausforderung gesucht und wollte seinen Körper an das absolute Limit bringen. Und genau dieses Limit hat er auch gefunden! Wenn das Ziel also gewesen sein sollte, herauszufinden, wozu man fähig ist oder wo seine Grenzen liegen, dann war dies ein spektakulärer Erfolg! Die meisten Leute werden dies nämlich niemals herausfinden.
Ihr müsst verstehen, dass die meisten Ziele und Limits nur irgendwelche Zeiten oder Gewichtsvorgaben sind – und diese hängen auch noch stark von den Umständen ab. Das Gegenteil von Erfolg ist nicht Misserfolg, es ist “nichts zu tun”! Ich kenne eine Athletin, die versucht hat, über den Kanal zu schwimmen, und am Ende zwei Stunden gegen die Flut gekämpft hat, während Sie nur fünf Kilometer von der Küste Frankreichs entfernt war. Schließlich erlag sie der Erschöpfung, nachdem sie ihre zeitweiligen Grenzen gefunden hatte. Nachdem sie ihre Wunden geleckt hatte, ist sie zurück ans Werk gegangen und hat einen weiteren Versuch unternommen.
Dieses Mal durchschwamm sie den Kanal in 11,5 Stunden und erreicht somit neue Grenzen!
Habt keine Angst davor zu scheitern!
Man sagt, Thomas Edison scheiterte über 9.000 Mal bevor ihm der erste Erfolg gelang. Man sollte keine Angst davor haben, zu verlieren. Wenn wir nicht verlieren, wie können wir dann lernen worauf es ankommt um es beim nächsten Mal besser zu machen? Unsere Ziele werden wir nur erreichen, wenn wir uns stetig verbessern. Lernt also so früh wie möglich die Kunst zu scheitern!
Also, ein letztes Mal zurück zu unserem IRONMAN-Teilnehmer: Ich denke nicht, dass er gescheitert ist. Klar, er bekommt keine Medaille dafür, den IRONMAN in weniger als 17 Stunden geschafft zu haben. Doch das eigentliche Ziel dieses Athleten, wie bei vielen von euch wahrscheinlich auch, war es, seine körperlichen Grenzen kennenzulernen und genau das hat er erreicht. Wir alle sollten danach streben und uns von dieser Suche antreiben lassen – Medaillen sind nur Schmuckstücke, die eigentliche Belohnung ist der Lerneffekt.
Sucht weiter nach euren Grenzen und habt keine Angst davor, sie zu finden. Eines Tages werdet ihr sie finden – und dann solltet Ihr dies als Erfolg betrachten!
2 Antworten auf „Motivation: Sucht eure Grenzen und Ihr werdet sie finden!“
[…] Diese Muster verdeutlichen viel besser als andere, wie wichtig Willenskraft, Ehrgeiz und Selbstdisziplin beim Training und beim Sport sind. Gleichzeitig zeigen die Schwarz-Weiß-Poster mit Bodybuildern auch perfekt die Ergebnisse von systematischer, harter Arbeit. Sucht eure Grenzen und Ihr werdet sie finden! […]
[…] Egal für welchen Sport oder welches Niveau, Ihr müsst zunächst immer eine einfache Frage beantworten: Wo befindet Ihr euch gerade im Kompetenzkontinuum, dass für euren Sport benötigt wird? Ihr müsst an dieser Stelle knallhart ehrlich mit euch sein, um einen Ausgangspunkt zu finden, mit dem Ihr euch wirklich verbessern könnt. Dann habt Ihr die Informationen, die Ihr benötigt, um einen effektiven Trainingsplan entwickeln zu können. Passt Training und Fortschritte dabei niemals einem Vorbild aus Internet oder Fernsehen an, sondern auf die Reaktion eures Körpers. Sucht eure Grenzen und Ihr werdet sie finden! […]