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Ernährung: Süßkartoffeln vs. normale Kartoffeln – Wer ist eigentlich gesünder?

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Kartoffeln zählen ohne Frage zu den beliebtesten Gemüsesorten in Deutschland. Besonders geschätzt werde ihre Vielseitigkeit, die zahllosen Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Lebensmittel und nicht zuletzt die Tatsache, dass man aus ihnen Pommes machen kann! Und auch wenn Süßkartoffeln nicht ganz so beliebt sind, werden sie doch von vielen als gesunde Alternative zu normalen Kartoffel gesehen.Klar ist, Süßkartoffeln haben allgemein weniger Kalorien und Kohlenhydrate als die bekannten weißen Kartoffeln. Aber sind sie deshalb auch gleich gesünder? Oder ist vielleicht sogar das Gegenteil der Fall? Dazu schauen wir uns am besten mal die gesundheitlichen Vorteile von Süßkartoffeln und Kartoffeln an.

Süßkartoffeln vs. Kartoffeln: Die Nährwerte

Eine kleine, gebackene Süßkartoffel mit Haut enthält etwa 103 kcal, 2,3 Gramm Protein, 0,3 Gramm Fett, 23,6 Gramm Kohlenhydrate, 3,8 Gramm Ballaststoffe und 7,4 Gramm Zucker. Bereits eine Portion versorgt euren Körper mit 400 % eures täglichen Bedarfs an Vitamin A und enthält zudem reichlich Vitamin C sowie B, Kalium und Cholin.

Eine kleine, gebackene weiße Kartoffel mit Haut enthält dagegen 115 Kalorien, 2,5 Gramm Protein, 0,06 Gramm Fett, 26,7 Gramm Kohlenhydrate, 4,6 Gramm Ballaststoffe und 0,8 Gramm Zucker. Zudem ist sie auch reich an Vitamin C und B sowie an Kalium. Während weiße Kartoffeln weniger Fett und Zucker enthalten, haben Süßkartoffeln weniger Kohlenhydrate und Kalorien. Und während Süßkartoffeln mehr Vitamin A und Vitamin C enthalten, enthalten weiße Kartoffeln mehr Eiweiß und Ballaststoffe. Wer ist also der Gewinner?

Süßkartoffeln vs. Kartoffeln: Ursprung und Herkunft

Schauen wir uns zunächst den Ursprung und die Geschichte dieser beiden Gemüsesorten an. Die Inkas in Peru, zwischen 8.000 v. Chr. Und 5.000 v. Chr., bauten als erste Kartoffeln an. Spanischen Eroberer brachten die Knollenpflanzen 1536 dann nach Europa und 1589 nach Irland.

Die Europäer brachten die Kartoffel anschließend mit nach Nordamerika, wo sie sich langsam in den nördlichen Kolonien ausbreitete. Da Kartoffeln Pflanzen aus der Familie der Nachtschattengewächse ähnelten, wurden die Menschen nur sehr langsam mit diesem nahrhaften Gemüse warm und die Kartoffel wurde erst im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Nahrungsmittel.

Mittlerweile gibt es in Deutschland mehr als 200 verschiedene Kartoffelsorten. Jede ist in sieben Kategorien unterteilt: Rostrot, Rot, Weiß, Gelb, Blau / Lila, Fingerling und Petit. Weitere 4.000 essbare Kartoffelsorten sind vor allem in Südamerika zu finden.

Wenn es um die Herkunft von Süßkartoffeln geht, ist es wichtig zu wissen, dass es sich im klassischen Sinne eigentlich nicht um Kartoffeln handelt. Süßkartoffeln stammen aus der Familie der Windengewächse, während die weiße Kartoffel aus der Familie Solanum Tuberosum (Nachtschatten) stammt.

Wusstet Ihr übrigens schon …

Da Süßkartoffeln nichts mit weißen Kartoffeln zu tun haben, sollten die beiden beim Kochen nicht als Ersatz füreinander verwendet werden. Wie weiße Kartoffeln stammten Süßkartoffeln aus Mittel- und Südamerika, in Polynesien wurden zwischen 1000 und 1100 n. Chr. jedoch ebenfalls Prähistorische Überreste gefunden. Wie sie dorthin kamen, ist immer noch ein Rätsel. Christopher Columbus hatte jedoch eine Vorliebe für Süßkartoffeln auf seinen Reisen in die Neue Welt im Jahr 1492 und nahm einige davon mit, um sie in Europa anzupflanzen, wo sie an Popularität gewonnen und sich auf dem ganzen Kontinent verbreitet haben.

Insgesamt gibt es 6.500 Süßkartoffelsorten, wobei die Hautfarben von Weiß bis Rot und die Fleischfarben von Orange bis Lila variieren. Die orangefarbenen Sorten sind in Deutschland jedoch mit Abstand am Beliebtesten.

Süßkartoffeln vs. Kartoffeln: Die Gute, die Böse und die Leckere

Ihr habt wahrscheinlich gehört, dass der Verzehr von weißen Kartoffeln dazu führen kann, dass Ihr an Gewicht zunehmt oder dies sich zumindest negativ auf euren Blutzuckerspiegel auswirkt. Laut medizinischen Experten hängt dies jedoch fast ausschließlich mit der Zubereitungsmethode zusammen. Obwohl weiße Kartoffeln auf unterschiedliche Weise gekocht werden können, ist die deutsche Ernährung stark von der Liebe zu Bratkartoffeln und Pommes bestimmt, was sie zu einer unpopulären Wahl für Menschen macht, die sich gesünder ernähren möchten.

Einige Studien zeigen, dass diejenigen, die mehr weiße Kartoffeln essen, unabhängig davon, wie sie gekocht werden, ein höheres Risiko für Typ-2-Diabetes haben (genau wie Menschen mit einem Bewegungsdefizitsyndrom). Wer Pommes isst, erhöht sein Typ-2-Diabetes-Risiko um weitere 19 Prozent.

Wenn Ihr sie jedoch gebacken oder gegrillt esst und fettige Beläge wie Käse, Sahne oder Speck vermeidet, können die Vorteile von Kartoffeln die Risiken überwiegen. Hier sind einige gute Gründe, weiße Kartoffeln wieder in eure Ernährung aufzunehmen, wenn Ihr sie bisher gemieden habt:

  • Sie halten Sie länger satt als andere komplexe Kohlenhydrate. Laut einer aktuellen Studie waren die Teilnehmer zufriedener beim Verzehr von Kartoffeln mit Fleisch als mit Reis oder Nudeln. Der Verzehr von weißen Kartoffeln führte zudem zu einer geringeren Gesamtkalorienaufnahme seitens der Teilnehmer.
  • Sie sind eine gute Quelle für resistente Stärke. Wenn sie verdaut werden, passieren weiße Kartoffeln den Dickdarm, wo sie sich von den guten Bakterien im Darm ernähren können. Dies ist vorteilhaft für die Regulierung des Blutzuckerspiegels und die Insulinsensitivität
  • Sie enthalten viele Antioxidantien. Weiße Kartoffeln sind eine gute Quelle für Antioxidantien wie Flavonoide, Carotinoide und Phenolsäuren, die freie Radikale neutralisieren und Krebs, Herzkrankheiten und anderen chronischen Erkrankungen vorbeugen können.

Süßkartoffeln hingegen sind aufgrund ihres niedrigen bis mittleren glykämischen Indexes (abhängig davon, ob sie mit Haut oder ohne Haut gegessen werden) eine gute Wahl für Diabetiker oder für Menschen, die einem erhöhten Diabetesrisiko ausgesetzt sind. Schließlich lassen sie den Blutzuckerspiegel nicht so stark ansteigen wie weiße Kartoffeln.

Weitere gute Gründe für Süßkartoffeln sind:

  • Sie sind eine hervorragende Quelle für Mangan. Dieses Mineral ist gut für die Knochenentwicklung, den Stoffwechsel und die Vitaminaufnahme.
  • Sie enthalten reichlich Magnesium. Magnesium, das als “großes Entspannungsmineral” bezeichnet wird, kann bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels, des Blutdrucks und des Stoffwechsels helfen.
  • Sie haben entzündungshemmende Eigenschaften. Neben den reichlich vorhandenen Mengen an Vitamin A in den orangefarbenen Sorten sind die violetten Süßkartoffelsorten eine gute Quelle für Anthocyane, welches entzündungshemmende Eigenschaften aufweist.

Süßkartoffeln vs. Kartoffeln: Das Fazit

In der Schlacht zwischen Süßkartoffeln und Kartoffeln scheint es keinen klaren Gewinner zu geben. Beide Gemüsesorten haben ihre Vor- und Nachteile, aber letztendlich hängt alles von euren Vorlieben und euren individuellen Gesundheitszielen ab. Am wichtigsten ist, dass Ihr sowohl Süßkartoffeln als auch normale Kartoffeln in Maßen genießt! 🙂

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