Bodybuilding: Einnahme einer Potenzpille vor dem Workout – Ist das eine gute Idee?

Mann hält eine Pille in der Hand
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Bodybuilder und Fitnessenthusiasten haben eines gemeinsam: Sie sind praktisch nie mit ihrem Körper zufrieden. Und das haben die Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln natürlich ebenfalls längst erkannt und bieten allerlei Hilfsmittel und Zusätze an, die die Leistungsfähigkeit steigern, die Muskelmasse schneller wachsen und weniger Müdigkeit aufkommen lassen sollen. Doch obwohl sich viele dieser Mittelchen bedienen, sind sie immer noch nicht zufrieden mit dem Ergebnis.

Es müssen immer neue Wege und Mittel her. Einer der neusten Trends ist es, Medikamente wie Cialis®, die eigentlich gegen erektile Dysfunktion entwickelt wurden, als Pre-Workout-Mittel einzunehmen. Dies soll die Leistungsfähigkeit steigern und die gefürchtete Plateauphase überwinden. Derzeit kursieren unzählige Berichte über die positiven Effekte in einschlägigen Magazinen und Blogs der Szene. Doch ist es wirklich so eine gute Idee, Potenzmittel vor einem Workout einzunehmen?

In Tadalafil steckt viel mehr, als “nur” ein verbessertes Liebesspiel

Tadalafil ist der eigentliche Wirkstoff in Cialis®, der auch in einigen Generika unter dieser Bezeichnung zu finden ist. Ursprünglich wurden die Medikamente, die heute für mehr Spaß im Schlafzimmer sorgen, einmal für eine Regulierung des Blutdrucks und zur Verbesserung der Durchblutung entwickelt. Genau diese Funktion wollen sich die nun Sportler zunutze machen. Durch die Verbesserung der Durchblutung soll mehr Energie und Sauerstoff an die Muskeln gelangen und diese besser versorgen und so schneller wachsen lassen.

Animation von roten Blutkörperchen

Außerdem versprechen sich die Bodybuilder allgemein eine Verbesserung der Ausdauer und Energie des gesamten Körpers. Auf diese Weise sollen die gewissen extra Pumps möglich werden, die es am Ende ausmachen. Studien hierzu sind durchaus vielversprechend [1].

Als Blutdrucksenker hat Tadalafil positive Auswirkungen auf den Organismus

Durch die entspannende Wirkung, die der Wirkstoff Tadalafil auf die Blutgefäße hat, weiten sich diese und erlauben eine bessere Durchblutung. Dies reduziert den Blutdruck, was vielen Sportlern sehr gelegen kommt, die mit einem überhöhten Blutdruck zu kämpfen haben.

Ein fortwährend hoher Blutdruck hat verheerende Auswirkungen auf die Blutgefäße und den Organismus und kann mitunter lebensbedrohlich sein. Insbesondere dann, wenn durch den hohen Blutdruck Folgeerkrankungen wie ein Herzinfarkt oder Schlaganfall eintreten. Der positive Einfluss von Tadalafil auf den Blutdruck kann demnach einen interessanten Beitrag zur allgemeinen Gesundheit der Sportler beitragen.

Beste Pumps durch verbesserte Versorgung der Muskeln

Wie bereits angedeutet, bedeutet eine verbesserte Durchblutung auch eine bessere Versorgung der Muskeln mit Flüssigkeit, Sauerstoff und Nährstoffen. Jeder Pump, der nach der Einnahme von Tadalafil erfolgt, könnte demnach erfolgreicher sein als ohne. Inwieweit dies tatsächlich zutrifft, ist nicht vollends geklärt. Allerdings gibt es viele Berichte von Sportlern und auch ersten Studien, die genau diese Erfahrungen gemacht haben wollen [2].

Nicht vergessen darf man zudem, dass der Wirkstoff bis zu 36 Stunden im Körper verbleibt und genauso lange auch wirken kann. Grund genug, in jedem Fall an zwei aufeinanderfolgenden Tagen ins Studio zu gehen und ordentlich zu pumpen.

Bodybuilderin macht Bizeps-Curls im Fitnessstudio

Medikamente haben bekanntlich auch Nebenwirkungen

Man darf bei aller Euphorie aber nicht vergessen, dass am Ende Tadalafil kein normales Nahrungsergänzungsmittel oder ein natürliches Anabolika, sondern ein verschreibungspflichtiges Medikament ist. Daher sollte man auch über die möglichen Nebenwirkungen nachdenken.

Fangen wir mit dem offensichtlichsten an: der eigentlichen Hauptwirkung von Tadalafil. Immerhin ist es als Mittel gegen erektile Dysfunktion auf dem Markt. Wenn also eine hübsche Frau ebenfalls im Studio trainiert, könnte es schnell peinlich werden!

Betrachtet man die weiteren möglichen Nebenwirkungen, hört man am häufigsten immer wieder von Kopfschmerzen und Hautrötungen bei der Einnahme von Tadalafil. Wenn Ihr also bereits an einem niedrigem Blutdruck leidet, könnte ein weiteres Absinken tatsächlich sehr gefährlich sein. Hinzu kommen häufiger berichteter Schwindel und Benommenheit. Gerade dann, wenn man noch andere Nahrungsergänzungsmittel nimmt, kann es zudem zu Wechselwirkungen kommen.

Fazit und Zusammenfassung

Die Berichte über Tadalafil zur Steigerung der Leistungsfähigkeit beim Training wird in vielen persönlichen Berichten bestätigt. Die Wissenschaft hält sich jedoch in Bezug auf verbindliche Aussagen eher noch zurück. Zweifellos kann Tadalafil die Blutgefäße entspannen und den Blutfluss verbessern. Offenbar kann dies auch zu wirklich tollen Pumps führen, da die verbesserte Versorgung der Muskeln mit Nährstoffen und Sauerstoff einen positiven Effekt ausüben können.

Mann in weiß konsultiert eine Ärztin bezüglich seiner sportlichen Leistung

Bei Sportlern, die unter einem erhöhten Blutdruck leiden, kann es zu sehr positiven Auswirkungen kommen. Bodybuilder, die bereits an zu niedrigem Blutdruck leiden und/oder weitere Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, sollten hingegen sehr vorsichtig sein, da es zu gefährlichen Wechselwirkungen kommen kann!

Außerdem sei an dieser Stelle angemerkt, dass es immer absolut ratsam ist, vor der Einnahme eines Medikamentes einen Arzt zu konsultieren! Sprecht offen über Euer Vorhaben, Tadalafil für die Verbesserung der Durchblutung bei Euren Workouts einzusetzen und sprecht offen über alle weiteren Mittel, die Ihr aktuell einnehmt. Eure Gesundheit muss immer an erster Stelle stehen, nicht Eure Workouts!

Referenzen

  1. Aversa, A., Fittipaldi, S., Francomano, D., Bimonte, V. M., Greco, E. A., Crescioli, C., … & Migliaccio, S. (2017). Tadalafil improves lean mass and endothelial function in nonobese men with mild ED/LUTS: in vivo and in vitro characterization. Endocrine56(3), 639-648.
  2. Sheffield‐Moore, M., Wiktorowicz, J. E., Soman, K. V., Danesi, C. P., Kinsky, M. P., Dillon, E. L., … & Durham, W. J. (2013). Sildenafil increases muscle protein synthesis and reduces muscle fatigueClinical and translational science6(6), 463-468.

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