Viele Menschen in Deutschland leiden unter den verschiedensten Phobien. Jeder 7. bis 12. aller Erwachsenen hat in der Vergangenheit Angst vor sozialen Kontakten gehabt. Menschen mit diesen Phobien scheuen sich auch vor einem Besuch in einem Fitnessstudio. Mit den folgenden Tipps können Betroffene gegen eine Fitnessstudio-Phobie vorgehen oder trotz Phobie ein fittes und gesundes Leben führen!
Wir alle kennen das – man pumpt sich vor dem Training auf und sagt sich, dass man heute 110 % geben wird. Auf dem Weg ins Fitnessstudio verblasst dieses zuversichtliche Gefühl schnell, wenn man feststellt, dass das einzige freie Laufband zwischen zwei Läufern eingekeilt ist, die wahnsinnig schnell laufen – wie Geparden im Vollsprint – und dass fast jedes Kraftgerät von verschwitzten Menschen besetzt ist, die man lieber meiden würde. Ein Gefühl der Unsicherheit macht sich breit.

Angst vor dem Fitnessstudio haben wahrscheinlich schon einige von euch in ihrem Leben verspürt. Dieses gemeine, das Selbstvertrauen schwindende Gefühl, das man empfindet, wenn man im Fitnessstudio mit einer einschüchternden, peinlichen oder potenziell peinlichen Situation konfrontiert wird. Oft geht es dabei um die Angst, aufgrund des eigenen Fitnessniveaus beurteilt zu werden, und/oder um Unsicherheiten in Bezug auf Geräte oder Kurse. Bei einigen Menschen kann sich diese Gefühl sogar so weit steigern, dass es zu einer ausgewachsenen Phobie führt. Dabei ist vielen jedoch nicht bewusst, dass sie mit ihren Ängsten gar nicht so alleine dastehen, wie sie es vielleicht denken. Angst vor dem Fitnessstudio wird von vielen Sportlern erlebt. Und dabei spielt es auch überhaupt keine Rolle, wie schwer, schlank, stark, fit oder groß man ist!
Dazu auch interessant: Wie man im Fitnessstudio vermeidet wie ein Anfänger auszusehen

Von Phobien bleibt man auch in der Freizeit nicht verschont
Leiden Menschen unter Angststörungen, wirkt sich dies in der Regel auf viele verschiedene Lebensbereiche aus. Die Auswirkungen sind besonders im Beziehungs-, Familien- und Arbeitsleben spürbar. Auch die Freizeit ist betroffen – und dann kann auch schnell mal ein Besuch in einem Fitnessstudio zu einer unüberwindbaren Herausforderung werden. Wer trotz einer Fitnessstudio-Phobie trainieren möchte, kann sich zum Glück aber auch einfach zu Hause einrichten. Für das Training in den eigenen vier Wänden eignen sich beispielsweise:
- Laufbänder
- Ergometer
- Rudergeräte
- Hantelsets
Ist in der Wohnung mehr Platz oder steht sogar ein separater Raum zur Verfügung, kann ein kleines Studio eingerichtet werden. Für den Muskelaufbau eignet sich zum Beispiel eine Kraftstation. Die Stationen benötigen je nach Größe und Ausstattung einen Platz von etwa 3 bis 4 Quadratmeter. Gezielte Yoga-Übungen oder Meditation können bei Angstzuständen auch sehr hilfreich sein. Die verschiedenen Übungen steigern die Konzentration auf den jeweiligen Moment.
Mit einem individuellen Trainingsplan die Angst vor dem Fitnessstudio überwinden
Wer sich seiner Angst stellen möchte, kann sich mit einer gezielten Vorbereitung auf den Besuch in einem Fitnessstudio vorbereiten. Wichtig ist vor allem, dass nicht ziellos durch das Studio gerannt wird. Zum ersten Schritt zählt daher das Erstellen eines individuellen Trainingsplans, bevor es ins Studio geht. Eine Entscheidung im Voraus, welche Maschinen oder Geräte angesteuert und wie viele Sätze trainiert werden, bringt Sicherheit. Zum zweiten Schritt zählt die Dauer des Trainings. Menschen mit einer Phobie sollten sich nicht lange an einem Ort aufhalten. Bei den ersten Besuchen im Studio sollten die Aufenthalte recht kurz gewählt werden. Zwei- bis dreimal wöchentlich für 20 oder 30 Minuten sind vollkommen ausreichend. Um sich etwas abzuschirmen, sollten Betroffene mit ihrer Lieblingsmusik trainieren. Die eigene Musik entspannt und sorgt gleichzeitig für ein gutes Gefühl.

Der Besuch im Fitnessstudio mit einem vertrauten Menschen bringt Sicherheit
Viele Fitnessstudios haben sehr lange Öffnungszeiten. In Großstädten gibt es Studios, die sogar rund um die Uhr geöffnet haben. Menschen mit einer Phobie sollten sich eine Zeit aussuchen, in denen das Fitnessstudio nicht zu stark frequentiert ist. Weniger Menschen bedeuten weniger Kontakte. Wie sich die Öffnungszeiten eines Studios gestalten, kann bei einer Neuanmeldung telefonisch erfragt werden. Da mittlerweile fast jedes Studio eine Webseite hat oder in den sozialen Medien vertreten ist, sind die Öffnungszeiten meist auch online zu finden. Wer trotzdem Angst hat, kann sich gemeinsam mit einem guten Freund oder auch mit einem Familienmitglied in einem Fitnessstudio anmelden. Der Besuch mit einem vertrauten Menschen bringt zusätzliche Sicherheit. Es ist selbstverständlich wichtig, dass Betroffene beginnen, Small Talk zu führen. Dies ist am einfachsten mit dem Personal des Studios möglich. Gespräche reduzieren die Angst und betroffene Personen bekommen mit der Zeit das Gefühl, dass sie dazugehören. Auch ein Personal Trainer kann helfen, um den Einstieg leichter zu schaffen und gerade zu Anfang zusätzliche Motivation für das Training zu bekommen.
Kommentar verfassen