Gesundheit: Kann Sport die Haut ruinieren?

Junge Frau betrachtet ihre Haut im Spiegel
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Sport und regelmäßiges Training haben einen elementrare Auswirkung auf unsere Haut – und das sowohl auf gute als auch auch auf schlechte Art und Weise. In diesem Artikel erfahrt ihr, wie Ihr fit werden und gleichzeitig eure Haut schützen könnt. Das Fitnessprogramm an den Nagel zu hängen ist schließlich keine Option!

Unsere Haut ist großartig. Sie schützt die Organe und das Gewebe unseres Körpers vor Keimen, Chemikalien, Feuchtigkeit und Sonnenlicht und hält uns darüber hinaus warm und hydriert. Man könnte sagen, dass unsere Haut durch die tägliche Arbeit, die sie leistet, trainiert wird. Aber Millionen sportbegeisterter Menschen stellen jedes Mal, wenn sie einen Sportplatz oder das Fitnessstudio betreten, ihre Haut auf die Prüfung.

Regelmäßiges Training kann dabei helfen, gesund zu bleiben, euer Gewicht zu halten, eure allgemeine Stimmung sowie euer Selbstwertgefühl zu steigern und euch zu einer gesünderen Ernährung zu motivieren. Wenn Ihr beim Training jedoch nicht die richtigen Vorsichtsmaßnahmen trefft, kann es auch schnell zu Akneausbrüchen, Infektionen und anderen Hautproblemen kommen.

Holt euch den Glanz

Ist euch schon einmal aufgefallen, dass eure Haut nach dem Training oft strahlend und leicht glänzend aussieht? Es gibt einen Grund, warum so viele Fitnessbegeisterte von diesem Gefühl schwärmen und warum viele Kosmetikunternehmen versuchen, es zu reproduzieren: Es ist von Natur aus attraktiv.

Junge Frau mit glänzender Haut trainiert auf einem Crosstrainer

Dieser Reiz entsteht durch die, vom Sport verursachte, erhöhte Durchblutung der Organe, einschließlich unseres größten Organs – der Haut. Dadurch werden die Hautzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und die Haut von Unreinheiten befreit, was für einen strahlenden Glanz nach dem Training sorgt. Eine weitere Möglichkeit, wie Fitness das Erscheinungsbild unserer Haut verbessert, ist Stressbewältigung und Schlafregulierung. Da das Verbrennen von Kalorien auch Ängste verbrennt, kann es die Wahrscheinlichkeit oder Schwere von Hauterkrankungen wie Akne, Ekzemen oder Psoriasis verringern, da Stress bei diesen Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen kann. Und wenn ihr euch an einen guten Trainingsplan haltet, schlaft ihr tendenziell auch besser. Darüber hinaus treten diese lästigen dunklen Augenringe seltener auf, wenn die Augen länger geschlossen bleiben.

Die Kehrseite des Schweißes

Bei einem herausforderndem Workout oder einem anstrengenden Langstreckenlauf im Sommer hat man oft das Gefühl, der Schweiß würde aus allen Poren austreten. Und das liegt daran, dass es so ist! Schwitzen ist zwar ein gesunder Weg, um Ablagerungen und Unreinheiten zu lösen, es kann aber auch eure Poren verstopfen und zu Pickelausbrüchen und anderen Hautproblemen im Gesicht und am ganzen Körper führen, insbesondere wenn ihr starkes Make-up oder andere Akne verursachende Produkte tragt.

Übermäßiges Schwitzen kann außerdem zu seborrhoischer Dermatitis bzw. Schuppenbildung führen, insbesondere wenn ihr bereits anfällig für diese Erkrankung seid. Dies liegt daran, dass Schuppen durch einen Hefepilz verursacht werden, der auf unserer Haut lebt (und in warmen, feuchten Umgebungen gedeiht), und wenn er zu stark wächst, beginnt er sich zu schuppen und/oder zu jucken.

So schützt ihr eure Haut während des Trainings

Ihr solltet nun aber nicht gleich euren Lieblings-Fitnesskurs oder eure Lieblings-Fitnessroutine auslassen, nur weil ihr euch Sorgen über Hautprobleme macht. Stattdessen gibt es einige proaktive, vorbeugende Maßnahmen, die ihr ausnutzen könnt, bevor ihr das nächste Mal eure Turnschuhe schnürt:

  • Verzicht auf Make-up – Es scheint vielleicht keine große Sache zu sein, aber letztendlich ist mit Make-up vermischter Schweiß sehr schädlich für die Haut, weil eure Poren bereits „verstopft“ sind, bevor das Training überhaupt beginnt. Es ist daher besser, euer Gesicht mit einem sanften Reinigungsmittel zu waschen, bevor ihr eine Hantel in die Hand nehmt!
  • Verzichtet niemals auf Sonnenschutz – Wenn ihr im Freien schwitzt, ist es wichtig, eure Haut vor der Sonne zu schützen, indem ihr euch möglichst im Schatten aufhaltet und Sonnenschutzkleidung tragt. Viele Fitnessbekleidungsmarken stellen Hüte, Sonnenbrillen und Kleidung her, die nicht nur angenehm beim Sport zu tragen sind, sondern auch UV-Schutz bieten. Tragt außerdem ein wasserbeständiges Breitband-Sonnenschutzmittel mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 auf alle Hautstellen auf, die nicht von Kleidung bedeckt sind. Wählt nach Möglichkeit ein Sonnenschutzmittel mit der Aufschrift „nicht komedogen“ oder „verstopft die Poren nicht“. Es beugt nicht nur Hautkrebs vor, sondern trägt auch dazu bei, dass euer Aussehen länger jugendlich bleibt. Und vergesst nicht: Wenn ihr eine lange Fitnesseinheit absolviert – wie zum Beispiel ein Marathontraining – müsst ihr euren Sonnenschutz alle zwei Stunden erneut auftragen.
  • Schützt die Haut vor Wind und Kälte – Um eure Haut zusätzlich vor Witterungseinflüssen zu schützen, solltet ihr erwägen, etwas Feuchtigkeitscreme oder Vaseline aufzutragen, bevor ihr nach draußen gehen, wenn eure Haut beim Training in der Kälte rissig wird und einen Windbrand bekommt.
  • Wählt die richtigen Stoffe – Die richtige Sportkleidung verbessert nicht nur eure Leistung, sondern auch die Gesundheit eurer Haut. Wenn ihr eure Trainingsgarderobe das nächste Mal aktualisiert, achtet auf synthetische Stoffe wie Nylon oder Polyester oder auf Kleidungsstücke, auf deren Etikett „feuchtigkeitsableitend“ steht. Diese Materialien „leiten“ den Schweiß von der Haut weg und trocknen schnell, was dazu beiträgt, verstopfte Poren zu verhindern und die gesamte Körpertemperatur abzukühlen. Stellt sicher, dass eure Trainingskleidung locker sitzt, da enge Kleidung oder Accessoires an eurer Haut reiben und diese reizen können.
  • Wählt die richtigen Schuhe – Obwohl jeder eine bestimmte Schuhgröße hat, gibt es bei Sportschuhen keine Einheitsgröße, denn die Füße sind bei jedem Menschen einzigartig. Gut sitzende Schuhe reduzieren Blasen und Verletzungen gleichermaßen. Andere Möglichkeiten, Blasen während des Trainings zu verhindern, sind das Tragen von Nylon- oder feuchtigkeitsableitenden Socken und bei Bedarf das Anlegen weicher Bandagen als zusätzlicher Schutz an Bereichen an euren Füßen, die anfällig für Blasenbildung sind (z. B. die Fersen).
  • Bleibt sauber – Vermeidet den Kontakt mit nicht sauberen Geräten oder Handtüchern. Tupft euch beim Training mit einem sauberen Handtuch den Schweiß sanft von der Haut und desinfiziert gemeinsam genutzte Geräte vor und nach dem Gebrauch, um die Ausbreitung von Keimen zu vermeiden. Verwendet nach Möglichkeit eure eigene Ausrüstung (z. B. eine Yogamatte), um die Übertragung von Keimen noch effektiver zu vermeiden.

So schützt ihr eure Haut nach dem Training

Ihr habt die Arbeit investiert und jetzt ist es Zeit für die Belohnung. Bevor ihr euch nun einen proteinreichen Snack gönnt oder mit dem Binge-Watching beginnt, solltet ihr allerdings eurer Haut eine kleine Pflegeeinheit gönnen. Am besten eignet sich dazu eine kurze Dusche, denn dadurch wird die Haut von Schweiß, Ölen und Bakterien befreit und die Poren werden sauber gehalten. Fall ihr nicht duschen könnt, wascht zumindest euer Gesicht mit einem sanften, nicht komedogenen Reinigungsmittel.

Und noch etwas: Geht am besten nicht barfuß unter die Dusche oder in die Umkleidekabine eines Fitnessstudios. Öffentliche Umkleideräume sind stark frequentierte Bereiche und werden möglicherweise nicht so gut oder oft gereinigt, wie das der Fall sein sollte. Dadurch besteht ein erhöhtes Risiko für Hautinfektionen wie Pilze oder Warzen. Ein Paar Flip-Flops reichen da schon aus, um euch und eure Haut zu schützen.

Schwarze Badeschuhe stehen vor einer öffentlichen Gemeinschaftsdusche

Die Fakten zu Post-Workout-Kosmetikprodukten

Abschließend stellt sich nun noch die Frage, welche Kosmetikprodukte sich am besten für unsere Haut eignen bzw. ihr noch zusätzlich schaden.

  • Reiniger – Wascht eure Haut mit Salicylsäure oder Benzoylperoxid, um die Poren zu reinigen und Bakterien zu bekämpfen. Da Salicylsäure öllöslich ist, kann sie effektiv in unsere Poren eindringen und ein tiefes Peeling bewirken sowie einer übermäßigen Ölproduktion vorbeugen. Dies hilft bei der Behandlung von Whiteheads, Mitessern und anderer entzündlicher Akne. Waschmittel mit Benzoylperoxid töten die Bakterien ab, die Akne verursachen, und können auch dazu beitragen, den Körpergeruch nach dem Training (ebenfalls durch Bakterien verursacht) zu reduzieren. Benzoylperoxid kann für Menschen mit empfindlicher Haut allerdings manchmal reizend sein. Geht daher vorsichtig damit um und vermeidet die gleichzeitige Anwendung mit Produkten mit anderen austrocknenden Inhaltsstoffen wie Salicylsäure. Wenn Ihr kein Reinigungsmittel in der Nähe habt, kann lauwarmes Wasser allein auch schon viel dazu beitragen, die Haut effektiv zu reinigen.
  • Deodorant/Antitranspirant – Während Antitranspirantien Schweißbildung und Geruch reduzieren, überdecken Deodorants den Geruch. Achtet beim Kauf darauf, ob es „Aluminiumchlorid“ enthält, das unsere Schweißkanäle blockiert und so die Schweißmenge reduziert. Höhere Konzentrationen sind wirksamer und werden oft als „klinische Stärke“ bezeichnet. Ich empfehle euch, ein Deodorant nach dem Duschen auf die trockene Haut und dann noch einmal vor dem Training aufzutragen, um die beste Wirkung zu erzielen.

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