
Es gibt mittlerweile tausende Mittel aus denen man für seine Detox-Diät wählen kann, wobei eines bessere Resultate als das andere verspricht. Doch bevor wir zum eigentlichen Entgiftungs- bzw. Detoxvorgang übergehen, lasst uns doch zuerst klären, was Detox genau ist.
Was ist eine Detox-Diät?
Dank zahlreicher Hollywood-Stars und Promis sind Detox-Diäten heutzutage extrem populär. Befürworter möchten Ihrem Körper eine Pause von der Vielzahl an Gifststoffen gönnen, die unser Körper täglich verarbeiten muss und die wir durch viele Dinge wie Fast-/Junk-Food, Alkohol, Koffein, Zucker, Zigeretten (-rauch) und Verschmutzungen in der Luft zu uns nehmen. Der am häufigsten aufgeführte Grund für Detox liegt darin, den Körper beid er Beseitigung dieser Schadstoffe zu helfen, da es sonst – so Detox-Anhänger – zu einer Gewichtszunahme, Cellulite, Blähungen, Müdigkeit und Gesundheitsproblemen kommen kann.
Entscheidet man sich für eine Detox-Diät, heißt das in der Regel fasten über eine kurze Zeit. Viele Lebensmittelgruppen werden komplett von Speisekarte gestrichen, sodass man kein Koffein, Alkohol, Salz, Zucker oder verarbeitete Lebensmittel mehr verzehrt und stattdessen nur eine sehr begrenzte Menge an natürlicher Nahrung wie Obst oder Gemüse isst und viel Flüssigkeit (Wasser, Tee, Säfte) zu sich nimmt. Während einer Detox-Diät verliert man aufgrund der sehr eingeschränkten Ernährung in der Regel auch Gewicht, wobei der größte Teil davon aus Wasser besteht. Gespeichertes Glykogen (unsere Fettreserven) und andere Abfallprodukte nehmen während der Diät zwar ebenfalls ab, werden jedoch nach Beendigung der Detox-Kur ganz schnell wieder angelegt. Es gibt Detox-Diäten, die sehr extrem sein können und, wenn man sie über einen längeren Zeitraum druchführt, in einem gesundheitsgefährdenen Nährstoffmangel resultieren.
Den Körper reinigen … aber von was?
Detox basiert in der Rgeel immer auf einer grundlegenden Annahme: Der menschliche Körper ist ein riesiger Schmutzfänger, der täglich Toxine, Gifte, Pestizide, Allergene, Abfallprodukte und entzündungsfördernde Substanzen aufsammel wo es nur geht. All diese Schadstoffe kombiniert ergeben eine Art “Industrieschlamm”, der sich an unseren Darmwänden ablagert. Dies wiederum beieinträchtigt die Verdauung, sorgt für Blähungen, Ermüdung, Schwäche sowie Gewichtszunahme und macht Muskeln und Gelenke anfällig für Entzündungen. Bei allen Detox-Diäten heißt es: Weg von künstlichen, verarbeiteten Lebensmittel hin zu natürlichen, organischen Produkten. Die striktesten verbieten sogar die komplette Aufnahme von Nahrung für ein paar Tage, in den man stattdessen ausschließlich Wasser und bestimmte Säfte zu sich nehmen darf. Wie oben bereits erwähnt, sollte man solche Detox-Kuren jedoch nie über einen längeren Zeitraum machen.
Die Wahrheit über Detox
Abstinenz von Alkohol, Tabak und Drogen hat definitiv einen entgiftenden Effekt, da der Körper keine Schadstoffe aus diesen Genussmitteln mehr aufnehmen kann. Die eigentliche Frage bei Detox lautet jedoch: Können Unmengen an frischgepressten, organischen Säften, Gemüse, Früchte und spezielle Gewürze in Kombination mit Apfelessig ebenfalls bei der beseitigung von Schadstoffen helfen?
Nun, es gibt bisher keine Studie, welche die Wirksamkeit von einer Detox-Kur belegt. Nur weil es keine Studien darüber gibt, heißt natürlich nicht, dass Detox generell nicht wirkt und weder zu mehr Wohlbefinden noch einem erhöhten Energielevel führt. Bekannte und gut erforschte Nahrungsmittel wie Früchte, Gemüse oder Ballaststoffe, die erwiesenermaßen einen positiven Effekt auf den menschlichen Körper haben, kommen häufig in einer Detox-Diät vor und sind auch dort definitv förderlich für die Gesundheit. Als reine “Reinigungsmittel” sollten diese Lebensmittel jedoch nicht verstanden werden, denn sie können nichtmal annähernd die Arbeit verrichten, für die unsere Organe speziell entwickelt wurden. Um zu verstehen warum das so ist, lasst uns die “Reinigungsorgane” im Körper etwas genauer anschauen.
Reinigungsorgane 1: Leber und Nieren
Jedes Organ im menschlichen Körper hat seinen eigenen Selbstreinigungsmechanismus um seine odernungsgemäße Funktion zu gewährleisten. So dienen die Haare in Nase und der Schleim in der Luge zum Beispiel dazu, schädliche Substanzen wie Bakterien und Staub zu filtern. Die Nieren filtern etwa zwei Liter pro Tag, welche dann über den Urin wieder ausgestoßen werden. Die Leber hingegen verstoffwechselt Drogen sowie andere Schadstoffe und filtert das Blut bevor es durch den restlichen Körper zirkuliert. Falls eines dieser beiden Organe seine Aufgabe nicht mehr ordnungsmäß ausführt, dann braucht man eher einen Arzt als eine Detoxkur.
Fazit
In unserem Körper finden tägliche unzählige Reinigungsprozesse statt und es gibt bisher keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass Detox zur Verbesserung eben dieser beitragen kann.
Reinigungsorgane 2: Dick- und Dünndarm
Einige Detox-Kuren bauen auf abführende Stoffe um den Körper gründlich zu reinigen, gesammelten “Dreck” loszuwerden, die Verdauung zu verbessern, Verstopfungen zu lösen und Blähungen zu verhindern.Abführmittel sind jedoch etwas mit dem Ihr euch nicht allzu vertraut machen möchtet. Sie können ein extrem unangenehmes Völlegefühl hinterlassen, schmerzhafte Magenkrämpfe auslösen und werden, natürlich, meist unweigerlich von schwerem Durchfall gefolgt. Zudem sollte man sie ohne Konsultation eines Arztes nicht länger als eine Woche einnehmen, da sich der Körper sonst daran gewöhnt und man sich eventuell nicht mehr ohne abführende Mittel “erleichtern” kann. Schwere Überdosen können zudem zu Nerven-, Muskel- und Zellschäden führen.
Fazit
Abführmittel sind keine Langzeitlösung.Normalerweise kann man seine Verdauung bereits verbessern, indem man langsam die Zahl der Ballaststoffe in der täglichen Ernährung erhöht und viel über den Tag verteilt trinkt. Eine ballaststoffreiche Ernährungsweise ohne erhöhte Flüssigkeitszufuhr kann jedoch auch genau das Gegenteil bewirken und zu schweren Verstopfungen führen.
Detox, Kalorien und Nährstoffe
Eine Detox-Diät bei der die Nahrungszufuhr extrem minimiert wird kann schnell Müdigkeit sowie Schwindelgefühle verurusachen und, aufgrund des geringen Glukosespiegels, Kopfschmerzen hervorrufen. Die strikten Regeln, die limitierte Nahrungsauswahl und die erhöte Flüssigkeitzufuhr können zudem Essstörungen oder einen gestörten Esszyklus auslösen. Wenn Ihr also bereits in der Vergangenheit mit Essstörungen zu kämpfen hattet, dann solltet Ihr lieber Abstand von einer Detox-Diät nehmen.
In den meisten Fällen sind Detox-Kuren sehr proteinarm, sodass ein Teil des Gewichtsverlusts durch abgebaute Muskelmasse resultiert – vor allem wenn Ihr trotz allem weiterhin intensiv trainiert. Auch an vielen Vitaminen und Mineralstoffen wie Vitamin B12, Vitamin D, Kalzium, Eisen, Zink und Omega 3 Fettsäuren, die besonders für Athleten und Sportler wichtig sind, mangelt es bei Detox oft.
Solange Ihr die Detox-Kur nur für wenige Tage durchführt, dürfte der Nährstoffmangel für den Körper kein Problem darstellen – vorrausgesetzt man hat nicht bereits einen Vitamin- oder Mineralienmangel. Langfristige Diäten jedoch können sehr schädlich werden und schwerwiegen Gesundheitsprobleme hervorrufen. Deshalb rate ich euch davon ab, eine Detox-Diät für länger als 14 Tage am Stück zu machen.
Die Vorteile von Detox
Einige Leute schwörenn auf Detox. Sie sagen, dass sie sich danach besser führlen und mehr Energie haben – und ich werde an dieser Stelle bestimmt nicht behaupten, dass das alles nur Einbildung ist, denn es gibt durchaus ein paar potenzielle Erklärungen dafür.
Zuallererst ist es ein Stück weit befriedigend, zu wissen, dass man sich für eine bestimmte Zeit an eine strikte Diät halten kann, besonders wenn man in der Vergangenheit schonmal Schwierigkeiten damit hatte. Dieser mentale Kick, den man bekommt weil man stolz auf seine Disziplin und Ausdauer ist, kann ein großartiges Gefühl sein. Zudem kann auch einer der folgenden Gründe eine Rolle spielen:
- Lässt man eine Vielzahl an Nahrungsmitteln weg dann verzehrt man auch nicht mehr “nährstofflosen Müll” wie Junk-Food und man verzichtet mit großer Wahrscheinlichkeit auf Lebensmittel, auf die der Körper evtl. unverträglich oder sensibel reagiert.
- Saft- und Rohkostkuren bringen in der Regel viele Vitamine und Antioxidantien mit sich, die wir sonst nur in sehr geringer Menge zu uns nehmen.Studien belegen, dass eine Enährung mit Naturprodukten wie Früchten oder Gemüse das Risiko für Krebs, Diabetes, Herzkranheiten und Bluthochdruck senken kann. Wenn möglich solltet Ihr auchnach der Detox-Kur darauf achten, täglich viel Obst und Gemüse zu euch zu nehmen, sodass eure Gesundheit ideal von deren Nährstoffen profitieren kann.
- Detox-Diäten bei den gekochte Lebensmittel verboten sind sorgen dafür, dass man keine möglichen Krebserreger wie heterocyclische Amine, Acrylamiden und Lipid Polymerisation aufnimmt, die normalerweise während des Kochprozesses entstehen. Man merkt den Unterschied zwar nicht sofort, aber auf Dauer tut es der Gesundheit definitv gut.
Habt Ihr nun Lust bekommen, auch mal eine Detox-Diät auszuprobieren? Dann schaut euch mal den folgenden Post an: Der ultimative 7-Tage Detoxplan.
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