Ernährung: Alles was Ihr über Mandelmehl wissen müsst

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Mandelmehl ist nicht nur sehr nahrhaft, sondern auch eines der gängigsten getreidefreien und glutenfreien Mehle auf dem Markt. Es verhält sich beim Backen zwar nicht genauso wi klassisches Weizenmehl, dennoch kann man damit viele leckere glutenfreie und kohlenhydratarme Rezepte zubereiten. In diesem Artikel erfahrt Ihr alls über die Vorteile von Mandelmehl und wie Ihr damit kochen könnt.

Was ist Mandelmehl?

Mandelmehl wird aus fein gemahlenen, blanchierten Mandeln hergestellt, nachdem die Schale entfernt wurde. Einige Fragen sich jetzt sicherlich, worin der Unterschied zu gemahlenen Mandeln besteht?! Gemahlene Mandeln werden in der Regel aus rohen, ungeschälten Mandeln hergestellt und haben eine gröbere Konsistenz. Mandelmehl hat eine feinere Beschaffenheit und eine hellere Farbe. Außerdem wird Mandelmehl meist entölt – entweder teilweise oder vollständig, sodass es wesentlich weniger Kalorien als die nicht entölten gemahlenen Mandeln hat. Beide Sorten sind jedoch glutenfrei sowie paleo-geeignet und verleihen den Rezepten einen nussigen Geschmack.

Die Nährwerte von Mandelmehl

Mandelmehl ist dichter als normales Weizenmehl, und das gilt auch für sein Nährwertprofil.

Wenn es nicht entölt wird, hat es mehr Kalorien, Fett, Eiweiß und Ballaststoffe als normales Allzweckmehl. Entöltes Mandelmehl hat hingegen weniger Fett und ähnlich viele Kalorien wie Weizenmehl. Es kann eine sehr gute Wahl für Menschen sein, die auf Gluten verzichten wollen/müssen oder ihre Ernährung kohlenhydratärmer gestalten möchten.

Nachfolgend habe ich eine kleine Tabelle für euch erstellt, in der Ihr die Nährwerte von verschiedenen Mandelmehlsorten mit denen von klassischem Weizenmehl (Typ 405) vergleichen könnt.

Weizenmehl (100g)Mandelmehl (100g)Mandelmehl teilentölt (100g)Mandelmehl entölt (100g)
Kalorien (kcal)364596380372
Fett (g)1,150,211,910
Kohlenhydrate (g)76,39,17,27,1
Ballaststoffe (g)2,713,216,118,8
Proteine (g)10,321,252,854,9

Was sind die Vorteile von Mandelmehl?

Warum ist Mandelmehl so gesund?

Nun, da Mandelmehl aus blanchierten und gemahlenen Mandeln hergestellt wird, ist sein Nährstoffgehalt ähnlich wie der von ganzen Mandeln.

Das Gleiche gilt für die Vorteile.

1. Mandelmehl ist sehr nahrhaft

Da es aus vollwertigen Mandeln hergestellt wird, enthält dieses nahrhafte Mehl auch wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und Magnesium. Magnesium ist für die Aufrechterhaltung eines gesunden Stoffwechsels unerlässlich und spielt eine Schlüsselrolle im Knochen-, Zell- und Chromosomenaufbau.

2. Mandelmehl kann sehr stark Sättigen

Sowohl Ballaststoffe als auch Eiweiß sind dafür bekannt, dass sie das Sättigungsgefühl zu steigern und dafür sorgen, dass man sich länger satt fühlt. Und Mandelmehl enthält im Vergleich zu normalem Weizenmehl extrem viele Ballaststoffe und Proteine. Das kann hilfreich sein, um Speisen zuzubereiten, die gut schmecken und super satt machen.

3. Mandelmehl kann die Herzgesundheit fördern

Mandelmehl enthält herzgesunde, ungesättigte Fette, die zu einer Verbesserung des Cholesterinspiegels beitragen können. Insbesondere die guten Fette in Mandeln können das LDL-Cholesterin (“schlechtes” Cholesterin) senken und das HDL-Cholesterin (“gutes” Cholesterin) erhöhen.

4. Mandelmehl ist glutenfrei

Gluten ist ein Protein, das in Getreide wie Weizen, Gerste und Roggen enthalten ist. Wenn Ihr an Zöliakie oder Glutensensitivität leidet, habt Ihr eine Immunreaktion auf Gluten, die zu Entzündungen und anderen Verdauungsproblemen führen kann. Um diese Symptome zu lindern, müsst Ihr eine glutenfreie Diät einhalten und auf Brot und andere Backwaren verzichten. Glutenfreies Backen mit Mandelmehl kann es euch ermöglichen, die Lebensmittel, die Ihr liebt, weiterhin zu genießen.

Wie man Mandelmehl selbst herstellt

Wenn Ihr ganze Mandeln in großen Mengen kauft, könnt ihr eine Reihe von Zutaten auf Mandelbasis selbst herstellen, darunter Mandelmehl, Mandelbutter und Mandelmilch. Für die Herstellung von Mandelmehl benötigt Ihr blanchierte Mandeln und eine Küchenmaschine oder einen Hochleistungsmixer. Blanchierte Mandeln sind Mandeln ohne Schale. Um die Haut zu entfernen, weicht die Mandeln einfach über Nacht in kaltem Wasser ein. Dann abgießen und die Mandeln auspressen, bis sie sich aus der Haut lösen. Lasst die Mandeln anschließend über Nacht in einer einzigen Schicht auf einem Backblech trocknen. Abschließend gebt Ihr die getrockneten blanchierten Mandeln in eine Küchenmaschine oder einen Mixer und verarbeitet sie darin zu einem feinen Pulver. Achtet aber darauf, nicht zu lange zu mixen, sonst habt Ihr am Ende weiße Mandelbutter!

  • Küchenmaschine: Verwendet die “Pulse-Funktion”, jeweils 1 bis 2 Sekunden, bis Ihr ein feines Pulver erhalten. Das kann ein paar Minuten dauern.
  • Leistungsstarker Mixer: Püriert die Mandeln auf höchster Stufe 10 bis 15 Sekunden lang, bis Ihr ein feines Pulver erhalten habt.

Tipps zum Kochen und Backen mit Mandelmehl

Ihr könnt Mandelmehl anstelle von Weizenmehl in süßen Backwaren verwenden – beispielsweise für Kekse, Kuchen und Brote. Gemahlene Mandeln können ebenfalls in Backwaren verwendet werden, ergeben aber nicht die gleiche feine Textur. Sowohl Mandelmehl als auch gemahlene Mandeln können zudem auch als Paniermehl in herzhaften Gerichten wie Frikadellen, Hackbraten oder als Überzug für gebackenen Fisch oder glutenfreie Hähnchenschnitzel verwendet werden. Leider kann man Mandelmehl nicht zum Andicken von Flüssigkeiten wie Suppen verwenden, aber wenn Ihr ein getreidefreies Mehl sucht, das dies kann, versucht es mal mit Bananenmehl oder Maniokmehl.

Mandelmehl enthält mehr Feuchtigkeit als Allzweckmehl, daher kann man es in Rezepten nicht im Verhältnis 1:1 ersetzen. Wegen seines hohen Kalorien- und Fettgehalts wird es in der Regel mit anderen Mehlen gemischt. Außerdem sorgt es dafür, dass die Backwaren in der Regel ein wenig dichter und weniger fluffig werden, als wenn sie alleine mit Weizenmehl hergestellt werden. Falls Ihr das nicht mögt, versucht einfach, die Menge des Mandelmehls zu reduzieren, die Ihr dem Mehl eurer Wahl beimischt.

Unter Umständen müsst Ihr am Anfang ein wenig experimentieren, bis Ihr das Gefühl dafür bekommt, wie viel Mandelmehl Ihr für eure Rezepte am besten verwenden solltet. Alternativ könnt Ihr natürlich auch in meiner Rezeptdatenbank vorbeischauen, dort finden sich ebenfalls sehr viele Rezept mit Mandelmehl, wie zum Beispiel vegane Schnitzel, Waffeln, Banoffee-Pies, Süßkartoffel-Hähnchen-Nuggets, Joghurtkuchen, Cornflakes, Pfirsich-Scones oder Rhababerkuchen

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Eine Antwort zu „Ernährung: Alles was Ihr über Mandelmehl wissen müsst“

  1. Avatar von Walter Bitzer

    trendy, aber ohne die Ernährungsgeschichte, die sich aus Kulturgeschichte ablesen lässt, zu wenig differenziert: Je einfacher und unbearbeiteter Lebensmittel sind, um so gesünder sind sie. Ein zentraler Baustein für Körper, Geist und Seele oder auf deutsch Organe, Nerven und Hormone sind Öle und Fette. Sie sind zugleich d i e Domäne, der von Dir zu Recht insistierten Allmacht der Lebensmittelkonzerne, weil sie sich ein Definitionsmonopol über den “Lebensstil” erobert haben, dass “…das Bild (zum Lebensstil) oft von großen Konzernen und deren kommerziellen Interessen verfälscht …” Fitness und Lebensstil haben ihre Grundlagen ~ wie alles Leben, pflanzliches und tierisches ~ im Öl. Im Medizinstudium hat man noch vor ca. 25 Jahren gelernt “die Fettsäuren sind das Feuer in den die Kohlehydrate verbrennen”. Naturbelassene pflanzliche Speiseöle s i n d S c h l a n k m a c h e r ! Das Lebensmittelrecht nach EU Verordnungen, ist der Dickmacher und Adipositaverursacher. Zu Hippokrates Zeiten war unsere Nahrung (und zentral die Speiseöle), Schönheits-, Heil- und Lebensmittel. Und Ölung und Salbung haben sich aus dieser Zeit der Antike über den christlichen Segnungsritus bis heute erhalten.
    Ö L E S I N D D E R T R E I B S T O F F FÜR U N S E R E M U S K E L N ! Diese Kernaussage wie die folgende galt immer und auch heute: Nur Dank der Omega 3 Fettsäuren können wir atmen und haben eine funktionierende Zellteilung – wenn wir die Öle naturbelassen, unbearbeitet und nach den alten handwerklichen Produktionsmethoden gewinnen: Pressen und nicht mit “mechanischen Gewinnungsverfahren” über Zentrifugen, gewinnen. Dier Kulturgeschichte der Öle straft die verwissenschaftlichen Paradigmenwechsel von einem “gesündesten Öl” zu anderen gesündesten Öl lügen (in der Reihenfolge Sojaöl, dann Distelöl und ab 1975 Rapsöl)…

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